Kongress „Kinder zum Olymp“ in Hannover

17. Juni 2013

Am 13. und 14. Juni 2013 fand in Hannover zum sechsten Mal der Kongress „Kinder zum Olymp“ statt. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter aus Kindergärten und Schulen, von Ländern und Kommunen, Künstler, Kultureinrichtungen und Institutionen kultureller Bildung sowie künstlerische Hochschulen, um gemeinsam darüber zu sprechen, welcher Rahmenbedingungen es in der schulischen und außerschulischen Bildung bedarf, um qualitativ gute kulturelle Bildung zu erreichen. Den Eröffnungsvortrag hielt der Autor Feridun Zaimoglu zum Thema: „Ich, Kultur, Kultur-Ich“. In seiner Rede beschrieb er, wie er als Kind, ausgelöst durch den Irrflug einer Fliege in sein Auge, mit der Kunst infiziert wurde und er in der Folge das Handwerk des Schreibens erlernte.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unterstrich Zaimoglu, dass für ihn qualitativ gute kulturelle Projekte die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen aufnehmen und diese Projekte mit Ernsthaftigkeit und Disziplin umgesetzt werden.

Vorgestellt wurden auch verschiedene Programme aus dem Bereich der kulturellen Bildung. Die programmleitende Geschäftsführerin Sybille Linke präsentierte zusammen mit der Thüringer Kulturagentin Kathleen Hahnemann das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“. Dabei ging es insbesondere um Qualitätsinstrumente des Programms wie die Funktion des Kulturagenten, die Entwicklung eines Kulturfahrplans für die Schulen sowie die Fortbildung der Kulturagentinnen und Kulturagenten sowie der kulturbeauftragten Lehrerinnen und Lehrern in den Schulen.

In den anschließenden Foren ging es dann konkret um die Vermittlung kultureller Bildung in Schulen, Kindergärten, Grundschulen, Einrichtungen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung, von Künstlern und Kultureinrichtungen. In dem Forum „Gibt es Raum? Möglichkeiten für kulturelle Bildung in der weiterführenden Schule“ wurde an verschiedenen Schulbeispielen erläutert, welche Freiräume es in Schule für die intensive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur geben kann. Wichtig seien dafür klare Strukturen und Verantwortlichkeiten, die im Schulalltag der Lehrerinnen und Lehrer verankert sind. Dafür bedürfe es, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch eines klaren politischen Bekenntnisses zum Stellenwert der kulturellen Bildung, beispielsweise durch das Festschreiben der kulturellen Bildung in den Rahmenlehrplänen oder die Freistellung von Lehrerinnen und Lehrern, die künstlerische Projekte entwickeln und Partnerschaften zu Kultureinrichtungen und Künstlern aufbauen.

Bei dem Kongress in Hannover wurde deutlich, dass das Thema kulturelle Bildung auf vielen Ebenen diskutiert und umgesetzt wird. Nun gilt es, sich verstärkt darüber zu verständigen, wie diese konkret umgesetzt und die  notwendigen Rahmenbedingungen in Schulen und außerschulischen Einrichtungen geschaffen werden können.

Der Kongress „Kinder zum Olymp“ wurde von der Kulturstiftung der Länder, der Kulturstiftung des Bundes und der Bundeszentrale für politische Bildung ausgerichtet.


Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen"
  • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
  • Sarah Hertam, Leitung
  • Anger 10
  • 99084 Erfurt