Weimarer Gemeinschaftsschule startet erstes Kunstgeldprojekt

15. November 2013
Foto©Tobias Adam | Professoren der Bauhaus-Universität als Kooperationspartner, Bildungsreferent der Stadt, Kulturagentin, Schulleiterin, Kulturbeauftragter und Schülervertretung der Schule

Mit einem Kulturagenten-Schild, welches bei der Kindervorlesung der Thüringer Gemeinschaftsschule durch die Kulturagentin Sybill Hecht vor den Herbstferien übergeben wurde, kann die Jenaplanschule Weimar ihre Teilnahme am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ nach außen hin deutlich sichtbar machen. Doch an welchem Schulgebäude befestigt man dieses? Von den beiden Standorten ist wohl der „Am Hartwege“ der Passendere, denn dieses Haus mit seinen Außenanlagen ist das Objekt, welches von Studierenden der Fakultät Architektur an der Bauhaus- Universität Weimar gemeinsam mit den Kindern gerade unter die Lupe genommen wird.

 

Das erste Kunstprojekt des Kulturagentenprogramms startete mit einer Vorlesung im Audimax zu Fragen von ´Architektur-Stadt-Schule´ und wurde explizit für alle Schüler und Lehrer konzipiert. Als Aufgabe hat sich die Konzeptgruppe die Begleitung eines kreativen Schulraumplanungsprozesses unter Beteiligung aller Akteure der Schule gestellt.

 

Hauptsächlich die Lernenden erforschen die vieldimensionale Wirkung ihres Lebensraums Schule und sensibilisieren ihren Blick für Gestaltungsmöglichkeiten. Dafür stehen ihnen 15 Studenten und zwei Professoren als Experten zur Seite. Anfang November verlegten die werdenden Stadtplaner und Urbanisten dafür sogar ihr Seminar in den Klassenraum und luden sich Vertreter aus Stadt und Verwaltung ein, um Fragen zum Auftrag der Stadt als Schulträger stellen zu können. Der Leiter des Sport- und Schulverwaltungsamtes erläuterte sehr ausführlich Verantwortlichkeiten bezüglich der Schulnetzplanung der Stadt Weimar und umriss den Planungshorizont für folgende Schulsanierungen. Daraus ergab sich die Frage, welche Rolle das Partizipationsprojekt in diesen Entwicklungsprozessen spielt. Die Schulleiterin betonte, dass einem modernen Verständnis von Bildung und manchmal längst real gewordener Lern- und Schulkultur oft die Grundlage in Verwaltungsvorschriften fehlt. Die Schule von morgen stellt sich der Herausforderung, Lösungsansätze gelingender Praxis zu suchen. Vielleicht eröffnet sich den Studierenden ein neuer Zugang, um ihre Ideen, die die unmittelbaren Belange der Schüler abbilden, gemeinsam mit der Schulgemeinschaft zu entwickeln. Die Präsentation der Semesterergebnisse wird mit Spannung erwartet. Das Projekt, welches nach den künstlerischen Werkstatttagen in der Schule mit Beginn der Sommerferien 2014 endet, kann so zu einem Pilotprojekt werden, das weitreichende positive Auswirkungen auf den Neubau und die Sanierung von Schulen in Thüringen und damit auch auf die dort gepflegte Lernkultur hätte.


Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen"
  • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
  • Sarah Hertam, Leitung
  • Anger 10
  • 99084 Erfurt