Kulturagent meets Kulturstiftung

23. Dezember 2013

Als Kulturagent ist man ständig auf Achse, insbesondere in einem Flächenland wie Thüringen. Im Januar hatten die Thüringer Kulturagenten guten Grund, sogar über die Landesgrenzen hinaus einen Ausflug zu machen – ins benachbarte Sachsen-Anhalt. Die Kulturstiftung des Bundes (KSB) hatte zu einem Gespräch eingeladen, um möglichst konkrete Einblicke in die vielfältigen Kooperationen von Schulen und Kulturinstitutionen zu gewinnen.

 

„Für die KSB war es wichtig zu erfahren, unter welchen Bedingungen Kooperationen zwischen Schule und Kultureinrichtungen gelingen, aber auch, wo es „klemmt“ und wo es Schwierigkeiten gibt“, sagt Kulturagent Thomas Kümmel, der das Treffen mit der KSB organisiert hatte. Für die Kulturagenten bot das Treffen eine gute Gelegenheit, um die KSB – neben der Stiftung Mercator Initiatorin und Förderin des Kulturagenten-Programms – näher kennenzulernen und ihre Erfahrungen weiterzugeben.

 

Zentral am Franckeplatz in Halle (Saale) gelegen, fällt das Gebäude der KSB aufgrund seiner futuristischen Architektur sofort ins Auge. Auch innen herrscht eine ganz andere Arbeitsatmosphäre, als man sie üblicherweise kennt. Keine langen und mit Neonlicht bestrahlten Bürogänge, keine Einzelbüros. Stattdessen viel Licht, flexible Arrangements, Schreibtische für klassische Schreibtischarbeit, Sitzecken für Arbeiten, die sich auch ohne Tisch erledigen lassen.

 

Von der Architektur inspiriert folgt ein sehr konzentriertes Gespräch zwischen den Thüringer Kulturagenten und der Leiterin der Förderabteilung der KSB, Kirsten Haß. So berichten die Kulturagenten von ihrer Erfahrung, dass Kooperationen mit kleineren Institutionen häufig nachhaltiger seien, da sie sich flexibler auf die jeweilige Schule einstellen könnten. Das liege auch daran, dass die Öffnung gegenüber den Schulen und die Investition in ein künftiges Publikum für viele „kleine“ Kulturpartner eine Existenzfrage sei.

 

Bei größeren Einrichtungen hingegen ist die Vermittlungsleistung der Kulturagenten besonders wichtig. Hintergrund ist, dass viele größere Kultureinrichtungen bereits im Vorfeld ausgearbeitete Kulturvermittlungsprogramme hätten. Mit Hilfe der Kulturagenten würden diese an das Profil und die Besonderheiten jeder Schule angepasst. Dafür braucht es „Kennenlernzeit“ und Aushandlungsräume, die von den großen Kultureinrichtungen eingeplant werden, aber auch von den Lehrkräften erbeten werden müssen.

 

Die Erfahrungen der Kulturagenten zeigen, dass Kooperationen mit freischaffenden Künstlern ebenfalls besondere Vorteile bieten. Sie zeichnen sich vor allem durch Konstanz und örtliche Flexibilität aus. „Daher sind diese Kooperationen gerade in den ländlichen Regionen Thüringens besonders wertvoll“, erklärt Ortrun Helmer, Leiterin des Thüringer Landesbüros „Kulturagenten für kreative Schulen“.

 

„Die praktischen Erfahrungen der Kulturagenten sind für uns ein wichtiger Input und fließen in die programmatische Ausrichtung unserer Stiftung ein“, sagt Kirsten Haß von der KSB zum Abschluss des Treffens. Ein Thema, mit dem sich die Stiftung intensiver befassen wolle, sei die Zukunftsfähigkeit des kulturellen Angebots in den Regionen jenseits der Metropolen.

 

 

Kontakt:


Landesbüro Thüringen "Kulturagenten für kreative Schulen"

Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH (DKJS), Regionalstelle Thüringen
Ortrun Helmer, Leitung
Lutherstr. 114
07743 Jena
Tel 03641 / 489 478
E-Mail: thueringen@kulturagenten-programm.de

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen"
  • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
  • Sarah Hertam, Leitung
  • Anger 10
  • 99084 Erfurt