Wenn Schule und Kommune an einem Strang ziehen

27. September 2014

Erholung in der Schule? Das ist für die Schülerinnen und Schüler der Regelschule Elxleben mittlerweile Standard geworden – nämlich in ihren Schulhofoasen. Schon im dritten Jahr gestalten sie mit einem Künstler und ihrer Kulturagentin Katrin Sengewald diese Rückzugsorte, in denen sie die Pausenzeiten verbringen. So entstanden Sitzlandschaften aus Holz, Steinen und Mosaiken, die den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen und den Schulalltag bunter gemacht haben. Ein Erfolgsgeheimnis des Projekts: Bei der Umsetzung ziehen Schule und Kommune an einem Strang.

Die Staatliche Regelschule Elxleben nimmt seit 2011 am Programm teil und hat mit ihrer Kulturagentin von Beginn an den Kontakt zum Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung gesucht. „Als es darum ging, einen von Schule und Gemeinde gemeinsam genutzten Raum künstlerisch zu gestalten, habe ich mich beim Bürgermeister vorgestellt und von unserem Kulturagentenprojekt erzählt. Und von Anfang an sind eigentlich alle Türen aufgegangen“, erzählt Katrin Sengewald, die insgesamt drei Schulen begleitet. Auch wenn die finanziellen Ressourcen begrenzt sind, unterstützt die Kommune die Schule, wo sie kann: Zum Beispiel mit Material, Werkzeug oder Transporten. „Vorher war das Verhältnis zwischen Kommune und Schule eher zweckmäßig. Jetzt nimmt man sich gegenseitig anders wahr, der Umgang ist herzlicher geworden – und die Bereitschaft, tatkräftige Unterstützung zur Verfügung zu stellen, ist voll da.“

Wertschätzung auf beiden Seiten

Durch die Zusammenarbeit bei den Kulturprojekten ist die Wertschätzung auf beiden Seiten gestiegen. Die Schule gilt mittlerweile als Bereicherung für den Ort, und die Gemeinde wird als gestaltende und tatkräftige Unterstützerin für ihre Jugend angesehen. „Die kulturellen Projekte sind Aushängeschilder für beide Seiten“, beobachtet die Kulturagentin. Die Projekte werden vom Landratsamt und dem Schulverwaltungsamt mitgetragen, was die Umsetzung wesentlich erleichtert. Hierin sieht sie einen wichtigen Faktor für das Gelingen der Zusammenarbeit von Kommune und Schule: „Für die Gemeinde Elxleben hat sich der Kontakt in die Verwaltungen intensiviert und verbessert, was gerade im Hinblick auf eine Verstetigung der gemeinsamen Schulprojekte entscheidend ist. Hier halte ich Transparenz hinsichtlich der Entscheidungsstrukturen und der Abstimmungswege mit dem Landratsamt für wesentlich.“

Eigene Ideen und neues Handwerkszeug

Die Schule hat sich mit den partizipativen Projekten baulich und auch strukturell verändert: „Die Schülerinnen und Schüler nehmen die Schulhofoase wahnsinnig gut an, weil sie die Orte selbst gestaltet und aus eigener Kraft gebaut haben“, sagt Sengewald. Für die Jugendlichen bietet die Arbeit in dem Projekt die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und den Schulraum in ihrem Sinne mitzugestalten. So entwickeln sie Team- und Sozialkompetenzen – und haben durch die Begleitung eines Künstlers auch ganz neue Fertigkeiten wie das Erstellen eines Mosaiks erlernt.

Das Beispiel aus dem Kulturagentenprogramm zeigt, wie viel eine gute Zusammenarbeit von Kommune und Schule bewirken kann. Mit Blick in die Zukunft geht es nun darum, die Weichen für eine längerfristige Kooperation zwischen Schule und Kommune zu stellen und die Einbettung in den Landkreis weiter zu fördern. Denn die Kulturprojekte an der Regelschule Elxleben haben deutlich gemacht, wie fruchtbar diese Zusammenarbeit sein kann – und davon profitieren alle Akteure.

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Thüringen"
  • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V.
  • Sarah Hertam, Leitung
  • Anger 10
  • 99084 Erfurt