„Was begeisterte Sie als Kind?“ „Verfügten Sie, als Sie in die Schule kamen, über eine besondere Neigung, etwas, was Sie begeisterte und wurden Sie darin erkannt und durch die Schule gefördert?“ „Wie müsste eine Schule aussehen, die Ihre Neigung gefördert und die Begeisterung gehalten hätte?“. Diese und zahlreiche weitere Fragen stellte Prof. Dr. Olaf-Axel Burow von der Universität Kassel den rund 25 Kulturbeauftragten und Kulturagent/innen im Rahmen der durch das Landesbüro Baden-Württemberg angebotenen eintägigen Zukunftswerkstatt mit dem Titel „Wie sieht die Kulturschule aus, die wir uns wünschen und wie können wir sie entwickeln?“.

In seinem fachlichen Input, der auch auf Erkenntnissen aus der Hirn- und Lernforschung beruht, betonte Burow, dass eine grundlegende Schulerfahrung in der Abwertung des einzelnen besteht und Schülerinnen und Schüler somit im Rahmen ihrer  Schullaufbahn leider immer wieder ein sogenanntes „negatives Schulselbst“ entwickeln. Für Burow ist es unabdingbar, dass Kinder an Schulen auch Gelingenserfahrungen machen müssen. So gelingt lernen dann besonders gut, wenn es mit Begeisterung und Wertschätzung verbunden ist. Gerade dieses Potential zu begeistern schreibt Burow auch der Kultur bzw. der Kulturellen Bildung zu.

Im Rahmen verschiedener Visionsphasen beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u. a. mit der Fragestellung, wie die Vision einer Kulturschule aussieht, was die Motoren  und Hindernisse auf dem Wege zu einer Kulturschule sein können und worin die Erfolgsprinzipien für Projekte der kulturellen Bildung in Schulen liegen. In den jeweiligen Kleingruppen erfolgte ein reger gegenseitiger Austausch, der in vielfältigen und kreativen Ergebnispräsentationen mündete. „Gemeinsam vielfältig“, „Schule muss lebensfähig machen“, „Leben heißt Lernen“, „Entschleunigung“ und „Mut“ sind nur einige der formulierten Ziele, die sich die Kulturbeauftragten für eine Schule der Zukunft – für ihre Schule – wünschen.

Am Ende konnten die Kulturagent/innen und Kulturbeauftragten Gelingensbedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten für kulturelle Bildung in ihren Schulen ableiten und erhielten Motivation und Unterstützung für die Weiterentwicklung ihrer eigenen Visionen.