3. Juli 2013 Wenn man die 5.Klässler der neuen Gemeinschaftsschulstufe in Konstanz fragt welcher ihr Lieblingstag ist, wird mit großer Übereinstimmung der Dienstag genannt. Denn da findet am Mittag der Chor und danach der sogenannte Kulturnachmittag statt. Dies berichtet Elke Großkreutz, die Schulleiterin dieser in der altehrwürdigen Gebhardschule beheimateten Pilotschulstufe. Sie will es schon allein deshalb genauer wissen, weil sie und Lucia Sauter-Servaes, die Kulturbeauftragte der Schule, viel Zeit und Engagement für Kunst und Kultur aufwenden, die durch das Kulturagentenprogramm in ihre Schule hineingetragen werden.

Ein kleiner Spaziergang durch die fünf Projekte lässt erahnen, warum das Votum der Kinder so eindeutig ausfällt. Denn überall wird mit viel Freude und Schaffenskraft gemalt, getanzt, geprobt und musiziert.

Beeindruckend ist auch die Konzentration mit der dies um diese Tageszeit geschieht. Es hat bei den Projekten gedauert, bis sich die Gruppen fanden und die Möglichkeiten eines Kulturprojekts gesehen wurden.

Aber nun sind die Jugen bei Stomp und Capoeira genauso intensiv dabei wie die Mädchen beim ModernDance, Theater und bildender Kunst. Überraschend einheitlich wirkt ihre noch längst nicht fertig geprobte rhythmische Performance mit Schrottteilen und Mülltonnen bereits jetzt und die akrobatischen Figuren des brasilianischen Tanzes rufen beim Betrachter umgehend Respekt hervor. Die Vielfalt des bildnerischen Gestaltens und dessen überraschende Präsentationsformen werden im Werkraum spannend erkundet während in der Aula bei der einzigen reinen Mädchengruppe anspruchsvolle Choreographien einstudiert werden.

Die Theatergruppe schließlich erprobt sich an einem kleinen Stück und arbeitet sehr präzise Szenen aus. Alle Workshops werden während des ganzen Schuljahres einmal wöchentlich von professionellen Künstlern geleitet und von zwei Lehrkräften der Schule und dem Kulturagenten begleitet. Der Nachmittag hat es also in sich: viel Kultur mit Kindern, Begeisterung und viel Liebe zum Detail und das selbst am Schrottplatz auf dem die Jungs von Stomp bei der "Instrumentensuche" schließlich fündig wurden.