5 Fragen an ... den Kulturschaffenden Felix Römer

21. November 2018 | Berlin
© Marvin Ruppert
In welchem Bereich arbeitest du als freier Kulturschaffender?
Ich bin Slam Poet, Moderator und Helfer bei allem was mit kreativem Schreiben zu tun hat. Neben Texten für den eigenen Vortrag, schreibe ich beruflich auch für Filmproduktionen, Musiker*innen und gelegentlich auch für die Werbung.

Wie bist du Kulturpartner des Programms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin geworden? Wie kannst du deine Expertise einbringen?
Meine Workshoparbeit mache ich schon länger als es das Programm gibt. Wir mussten also zwangsläufig irgendwann in Berührung kommen – das Programm und ich. Als der Kollege Till Reiners mich zu einem Poetry Slam Workshop an der Marcel-Breuer Schule (die hieß damals noch so) dazu holte, lernte ich das Kulturagenten-Programm kennen.  
Was ich in erster Linie versuche ist, die Schüler*innen und Lehrkräften zu ermutigen Kreativität zuzulassen. Durch verschiedene Spiele und eine offene Grundstimmung möchte ich sie in einen Schreibprozesse bringen und ihre Berührungsängste abbauen. Ich möchte niederschwellige Einstiege und einen großen Horizont bieten. Außerdem soll es allen, die dabei sind, Spaß machen.

Was war dein schönstes Erlebnis als Kulturpartner im Kulturagenten-Programm?
Bei dem was ich mache passieren so viele schön Sachen, weil immer alle zusammen etwas Neues ausprobieren. Das hat ein riesiges Potential. So viele Menschen öffnen sich mir durch ihre Texte. Das empfinde ich als großes Geschenk.
Einmal hatte ich einen Schüler im Workshop, der eigentlich überhaupt keine Lust hatte, da zu sein. Nach einer Stunde hatte er seinen ersten Text fertig. Am Ende hat er etwa so viel geschrieben, wie die anderen 14 zusammen.
Er kam circa 4 Wochen später bei einer öffentlichen Veranstaltung zu mir und erzählte mir, was das Schreiben in ihm ausgelöst. Das war ganz wunderschön!

Mit welchen Programmschulen arbeitest du zusammen? Was macht die Zusammenarbeit mit diesen Schulen aus?
Regelmäßig arbeite ich mit der Anna-Seghers-Schule und der Max-Bill-Schule (so heißt die Marcel-Breuer-Schule jetzt) zusammen.
An der Anna-Seghers-Schule mag ich das allgemeine kreative Flirren in allen Gängen und Ecken. Besonders ist, dass es so viele Lehrer*innen gibt, die Lust auf Slam Poesie haben und auch selbst mitschreiben. Außerdem gibt es Schüler*innen, die mir auch Monate nach meinem Besuch noch ihre neuen Gedichte schicken.
An der Max-Bill-Schule nimmt sich jedes Jahr ein kompletter Jahrgang eines Teilbereichs eine Woche Zeit für einen Workshop. Das ist schon etwas sehr Besonderes. Wir kommen dann mit mehreren Workshopleiter*innen – und das schon seit einigen Jahren. Dabei genießen wir ein ganz wunderbares Vertrauen von Seiten der Schule.

Was ist aus deiner Sicht das Besondere an der Zusammenarbeit mit den Kulturagent*innen und den Kulturagenten-Schulen?
Es ist eine sehr gute Zusammenarbeit, weil es in Sachen Kultur jemanden gibt den man ansprechen kann. Bevor das Programm anlief, gab es in Berlin sehr viele bürokratische Hürden, man musste vieles regeln und das Glück haben, eine*n sehr engagierte*n Lehrer*in zu finden – das ist in vielen Bundesländern immer noch so. Im Kulturagenten-Programm hat man so kluge und kompetente Partner*innen, die alles viel einfacher und entspannter machen. Die Kulturagentinnen mit denen ich regelmäßig zusammenarbeite sind immer erreichbar. Das erleichtert alles ungemein. Für die Schüler*innen ist es in meinen Augen sowieso ein unschätzbarer Segen. Ich danke euch!

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
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