5 Fragen an … die Heinrich-von-Stephan Gemeinschaftsschule

21. November 2018 | Berlin
© Janna Rakowski
Warum nimmt Ihre Schule am Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin teil?
Wir möchten unsere Schüler*innen mit kulturellen Angeboten begeistern und ihnen über die Schule hinaus Teilhabe am kulturellen Leben in Berlin ermöglichen. Wir sind der Überzeugung, dass unsere Schüler*innen in der Auseinandersetzung mit Kultur Ausdrucksmittel gewinnen, Selbstwirksamkeit erfahren und Horizonte erweitern können. Für unser Ziel, das kulturelle Profil unserer Schule zu stärken, ist das Kulturagenten-Programm eine große Unterstützung. Es gibt uns Instrumente zur Schulentwicklung an die Hand. Die vermittelnde Rolle unserer Kulturagentin Annika Niemann, die in den Jahren der Zusammenarbeit einen echten Einblick in die Eigenheiten unserer Schule gewonnen hat und gleichzeitig die Verbindungen in die Berliner Kulturszene pflegt, ist zentral. Aber auch die Abminderungsstunde, die uns kulturbeauftragte Lehrerinnen bei der Organisation und der Buchhaltung rund um die einzelnen Projekte zumindest teilweise entlastet, ist eine große Hilfe.

Was hat sich seit Programmteilnahme an Ihrer Schule verändert?
Kunst und Kultur sind in unserer Schule sichtbar geworden. Man geht durch das Gebäude und sieht überall Arbeitsergebnisse, kreative Ecken und im Schuljahresprogramm kulturelle Veranstaltungen. Viele Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen identifizieren sich mit dem künstlerischen Profil unserer Schule, was sich auch an der regelmäßigen Teilnahme im Kulturteam zeigt. Zudem haben wir zahlreiche Kontakte zu Künstler*innen, Musiker*innen und Kulturinstitutionen gewinnen können, von denen sich einige zu regelmäßigen Projekten verstetigen.

Was war das schönste Erlebnis an Ihrer Schule, seit sie am Programm Kulturagenten für kreative Schulen Berlin teilgenommen haben?
Eigentlich ist fast jedes Projekt ein Highlight. Immer wieder sehen wir, wie die Schüler*innen an den Projekten wachsen. Ihre Freude im Prozess und ihr Stolz über die Produkte sind wunderbare Erlebnisse.
Für mich persönlich war ein eindrückliches Erlebnis, dass in der Vorstellung des Schulinspektionsberichtes Objekte aus unserem ersten Kulturagentenprojekt zur zentralen Metapher für die Stärken unserer Schule verwendet wurde. Es handelte sich dabei um Installationen aus Ästen und Kabelbindern, die Siebt- und Achtklässler*innen mit Unterstützung der Künstlerin Claudia Hartwig im Rahmen unserer Landbauwochen in Gatow gefertigt haben. Sie hängen überall im Schulgebäude verstreut. Das inspirierte die Schulinspekteur*innen zu Gedanken über unsere Arbeit als Gemeinschaftsschule im Spannungsfeld der individuellen Bedürfnisse jeden Kindes einerseits und dem Verbindenden eines gemeinschaftlichen Zusammenhalts andererseits.

Was zeichnet Ihre Schule aus?
Unsere Schülerschaft ist bunt gemischt und vielfältig. In drei Jahren werden alle Jahrgangsstufen von 1 bis 13 an unserer Schule vertreten sein, die Schüler*innen lernen jahrgangsübergreifend und ohne äußere Differenzierung. Die enorme Spannbreite an Bedürfnissen, Vorstellungen und Lebenswelten zur Gemeinschaft wachsen zu lassen, ist unsere Stärke, aber auch eine tägliche Herausforderung. Wir verstehen uns als lernende Institution: Reformpädagogik heißt für uns, immer wieder unsere Arbeit zu hinterfragen und uns unter Mitwirkung aller schulinternen Akteur*innen und im Austausch mit engagierten Schulen und Institutionen von außerhalb weiterzuentwickeln. Kulturelle Projekte an der Schule unterstützen uns in beiderlei Hinsicht: Sie stiften Gemeinschaft und fordern eingerostete Denkmuster und Strukturen heraus.

Mit welchen Kulturinstitutionen und Künstlerinnen und Künstlern planen Sie zusammen zu arbeiten und wo wollen Sie mit Ihrer Arbeit Schwerpunkte setzen?
Als Schwerpunkt unserer Arbeit sehen wir die Verknüpfung kultureller Projekte mit schulischen Strukturen, weil dies für die Nachhaltigkeit unserer Arbeit so wichtig ist. Einige Projekte konnten wir bereits verstetigen, wie beispielsweise die künstlerischen Workshops während der Landbauwoche in Gatow. Ein Ziel ist weiterhin, unseren Projektunterricht, die „Lernwerkstatt“ mit künstlerischen Inhalten und Verfahren und die Kooperation um ein Museum zu bereichern. Zudem möchten wir die Schule im Stadtteil stärker vernetzen und die begonnenen Kooperationen mit dem Kunstverein Tiergarten und dem Zentrum für Kunst und Urbanistik verstetigen.

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
Email