5 Fragen an ... die Kulturschaffende Daniela Grosset

13. Juni 2019 | Berlin
© Marga van den Meydenberg
In welchem Bereich arbeiten Sie als Kulturschaffende?

Ich leite zusammen mit Nadja Raszewski die TanzTangente Berlin. Unter dem Motto „bring different people move together“ agiert die TanzTangente seit 1981 in vielfältigen künstlerischen, sozialen und edukativen Kontexten. Dabei initiiert und begleitet sie kreative Prozesse. Unser Medium ist der zeitgenössische Tanz in all seiner Vielfalt. Die TanzTangente öffnet Raum für kreative Begegnung, Austausch, künstlerische Produktion sowie Aus‐ und Weiterbildung. Seit 2014 veranstalteten wir den Zertifikatskurs „Creating Dance in Art and Education – Tanzpädagogik/Choreografie“ in Kooperation mit dem Career College der Universität der Künste Berlin. In enger Zusammenarbeit mit SuB kultur e.V. initiieren wir partizipative Tanzprojekte in unterschiedlichsten Kontexten (Schulen, Justizvollzugsanstalten, Museen, Theater, Opernhäuser etc.).

Wie sind Sie Kulturpartner des Programms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin geworden? Wie können Sie Ihre Expertise einbringen?

Die TanzTangente hat sich damit einen Namen gemacht, ungewöhnliche Projekte mit großen Gruppen auf die Beine zu stellen. So auch an der Kulturagenten-Programmschule Janusz-Korczak-Schule in Neukölln. In „Fantasia meets Neukölln“ haben 300 Schüler*innen das gesamte Schulgelände betanzt, bespielt und gestaltet. Über die Strahlkraft dieser Projekte sind wir 2013 im Kulturagenten-Programm gelandet. Unser Team vereint Expertisen aus Tanz, Theater, Storytelling, Beatboxing, Musik und neue Medien. Sie alle fließen in unsere Kreativprojekte ein. Im Bereich „Tanz an Schulen“ gehört die TanzTangente zu den Pionieren der ersten Stunde und verfügt über fundierte tanzpädagogische Expertise, insbesondere in der Arbeit mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen und so genannten Randgruppen (beispielsweise im Strafvollzug). Mit großer Begeisterung tanzen wir an verschiedenen Förderschulen. Das bereichert unsere Kreativität in besonderem Maße.

Was ist das Besondere an der Zusammenarbeit mit Kulturagent*innen und Kulturagenten‐Schulen?

Gute Kulturagent*innen vermitteln zwischen Bildungsinstitution und freier Kunstszene, bauen Brücken, fragen nach und klären. Sie bereiten den Boden für Kooperation, die die Ressourcen aller Beteiligten optimal ausschöpfen. So wird die kreative Energie dort gebündelt, wo sie hin soll: bei den Schüler*innen. Mit Freude bemerken wir innerhalb des Kulturagenten-Programms, wie langjährige Kooperationen an Qualität und Intensität gewinnen. Unsere Kulturagent*in Maja Lena Pastor legt großen Wert auf Kontinuität und Nachhaltigkeit. Sie vernetzt in besonderem Maße unterschiedlichste Partner aus Kunst und Bildung sowohl auf lokaler Ebene als auch berlinweit und ist immer offen für verrückte Ideen und ungewöhnliche Angänge. DANKE dafür!

Was war Ihr schönstes Erlebnis im Programm als Kulturpartner?

Der Höhenflug eines 15‐jährigen Mädchen mit Autismus, das sich von ihren Mitschüler*innen auf Händen tragen ließ.

Mit welchen Programmschulen arbeiten Sie zusammen? Was macht die Zusammenarbeit mit diesen Schulen aus?

Wir haben in der ersten Programmrunde regelmäßig mit der Teltow‐Grundschule und dem Robert Blum Gymnasium zusammen gearbeitet. An der Janusz-Korczak-Grundschule in Neukölln haben wir ein einwöchiges Tanzprojekt mit der kompletten Schülerschaft realisiert.
Seit 2016 kooperieren wir intensiv mit der Carl-von-Linné-Schule in Lichtenberg (mit dem Förderschwerpunkt körperliche Beeinträchtigung), mit der Max-von-Laue-Schule in Berlin‐Lichterfelde und mit der Anna-Seghers-Gemeinschaftsschule in Köpenick. Die Zusammenarbeit mit diesen Schulen basiert auf einem gewachsenen Vertrauen, gegenseitigem Respekt und einer großen Zugewandtheit für die teils sehr besonderen Schüler*innen. Hier können wir das kreative Potential voll entwickeln und ausschöpfen.

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
Email