Grüne Tafel: Urbane Botanik

13. Juni 2019 | Berlin
© Victoria Tomaschko
Speed-Dating, grüne Experimente und eine lange Tafel: 150 Schüler*innen, Lehrpersonen, Künstler*innen und interessierte Gäste aus Stadt- und Grünkultur kamen am 3. Juni in der Gartenarbeitsschule Wedding zusammen. An diesem beinahe tropischen Nachmittag drehte sich für sie alles um das Projekt „Urbane Botanik“.

Die GRÜNE TAFEL war – sinnlich wie sinnbildlich – das Gelände der Gartenarbeitsschule Wedding. Ein Standort, der exemplarisch für die immer wieder aktuelle Aushandlung von Freiräumen und gleichzeitig auch für die Bedrohungen urbaner Botanik steht. Und ein Naturort, der dazu einlud, sich der urbanen Botanik mit allen Sinnen zu nähern:

Wie viel Unkraut steckt in dir? Was wäre, wenn die Pflanzen die Macht übernehmen würden? Wie klingt Gemüse? Und wer erkennt blind die Rote Bete? Antworten auf diese und andere Fragen rund um die Urbane Botanik konnten die Gäste an diesem Nachmittag mit ganz unterschiedlichen künstlerischen und kulinarischen Experimenten finden.

Aus Breakdance- und Hip Hop-Elementen entstand eine spontane Miniperformance zum botanischen Großstadtleben. In der Pflanzenfärberei wurden Baumwolltaschen mit Curcuma und Shibori-Technik verwandelt. Auf einer Mix-Tour durch den Kräutergarten entstanden Limo „mit Blubb“, Brotaufstrich und „Urbanik“-Kräutersalz. Teilnehmer*innen der Schreibwerkstatt erzählten die Gegenwart und Zukunft Berlins vom Standpunkt der Stadtpflanzen. Ein Besuch bei den Stadtbienen inspirierte zum Labello to go aus botanischen Substanzen. Andere näherten sich der Urbanen Botanik über die Geschmacksknospen, nahmen mit der Mikrokamera und Solarisationsverfahren ihre verborgenen Besonderheiten in den Blick oder übersetzten ihre Wünsche, Visionen und Assoziationen in eine wuchernde Kartografie. Mit Rap und elektronischen Klängen wurde Gemüse vertont und dem Unkraut Gehör verschafft.

Das Projekt Urbane Botanik:

Sieben Berliner Schulen, 15 Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen, zwei Berliner Gartenarbeitsschulen und die Botanikschule im Botanischen Garten Berlin haben im Rahmen des Landesprogramms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin ein Schuljahr lang die Koordinaten urbaner Botanik ausgelotet. Dabei haben sie außerschulische (Natur)Räume strukturell verknüpft und zum künstlerischen Forschungsfeld für Kinder und Jugendliche gemacht. Die Schüler*innen füllten beispielsweise Ideen-Gewächshäuser mit Überlebensstrategien und bauten vertikale Unkrautplantagen, sie untersuchten die Lebensräume domestizierter Pflanzen und ihrer „Besitzer*innen“ oder entwickelten Dystopien mutierter Cyborg-Pflanzen.

Beteiligte Schulen: Alfred-Nobel-Schule, Neukölln, Bröndby Oberschule, Steglitz-Zehlendorf, Fritz-Karsen-Schule, Neukölln,  Hector-Petersen-Schule, Friedrichshain-Kreuzberg,  Heinrich-von-Stephan Gemeinschaftsschule, Mitte,  Paul-Löbe-Schule, Reinickendorf,  Ruth-Cohn-Schule OSZ Sozialwesen Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf

Beteiligte Künstler*innen: Friedrich Gobbesso, Elie Gregory, Tainá Guedes, Saman Hamdi, Ali Konyali, Sophia Pompéry, Georg Reinhardt, Nadin Reschke, Regina Teichs und Thomas Wienands

Beteiligte Kulturagent*innen: Silke Ballath, Annika Niemann, Michaela Schlagenwerth und Katharina Stahlhoven

Konzeptionsteam: Silke Ballath, Anne Duk Hee Jordan, Annika Niemann, Katharina Stahlhoven und Birte Trabert

Organisationsteam: Melisa Atli, Silke Ballath, Christine Florack, Bené Freireiss, Anne Duk Hee Jordan, Emma Lessmann, Annika Niemann, Kristin Reinhardt, Alexandra Schlegel, Daniela Sokolowski, Ida Stahlhoven, Katharina Stahlhoven und Birte Trabert

Wir danken Regina Fuhrmann und dem gesamten Team des Schul-Umwelt-Zentrums Mitte für ihre Unterstützung!

Das Projekt „Wolfsmilch, Geigenfeige, Cyborgbaum: Unsere Urbane Botanik“ wird gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.

Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
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