Erster Kultursalon in Berlin: Vorhandene Ressourcen nutzen!

24. Januar 2013

Gemütliche Atmosphäre und ein Glas Wein im Foyer des Berliner Palais Podewil: So kamen Interessierte aus Berlin beim ersten Kultursalon zusammen – einer neuen Veranstaltungsreihe des Berliner Landesbüros „Kulturagenten für kreative Schulen“. Im Gespräch mit Künstlerinnen und Künstlern wurde diskutiert, wie vorhandene Ressourcen im städtischen Raum genutzt werden können. Zu Gast bei diesem ersten Kultursalon war unter anderem die bildende Künstlerin Folke Köbberling (Köbberling/Kaltwasser). Sie bot Einblicke in ihre zahlreichen Projekte, in denen sie ungenutzte oder auch weggeworfene Materialien zu neuem Leben erweckt und in den öffentlichen Raum integriert – häufig mithilfe der Menschen vor Ort, die Materialien beisteuern und mit anpacken.

Bauwagen werden zum Freilandlabor

Nach diesem Prinzip arbeitet Köbberling auch mit einer Berliner Kulturagenten-Schule zusammen. Im Gespräch mit der Kulturagentin Eva Randelzhofer berichtete sie auf dem „Roten Sofa“, wie sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Hagenbeck Schule zwei ausrangierte Bauwagen in ein Freilandlabor verwandelt hat. Das Labor inmitten des Schulbiotops soll für den Unterricht – mit dem Schwerpunkt biologische Vielfalt – und als künstlerischer Funktionsraum benutzt werden.

Eine teure Angelegenheit? Keineswegs! Alle Ressourcen, die gebraucht wurden, tauchten plötzlich irgendwo auf. Jemand hatte noch eine alte Tür im Keller und irgendwo war eimerweise gelbe Farbe übrig, die besonders anziehend auf Insekten wirkt. „Die Schüler haben gemerkt: Das muss nicht weggeschmissen werden, damit kann man was machen“, berichtete Köbberling. Ob die Schüler die dreiwöchige Projektarbeit als Kunst empfunden hätten, wisse sie nicht. Doch für sie sei genau eben das Kunst: Gemeinsam etwas Neues schaffen.

Grundschüler bauen ihren Schulhof um

Die Bedeutung der Wertschöpfung bestätigte auch der Künstler Stephan Kurr, der bei der Diskussion ebenfalls auf dem Roten Sofa saß. An der Charlottenburger Erwin-von-Witzleben-Grundschule hat er über den Zeitraum eines ganzen Schuljahrs unter der Beteiligung aller circa 450 Schülerinnen und Schüler ein Kunst-am-Bau-Projekt durchgeführt. Oftmals sei Unterricht in der Schule eher fiktiv, so Kurr. „Aber plötzlich stand da etwas, was die Kinder sich selber ausgedacht haben!“

Nach der Diskussionsrunde blieb noch genügend Zeit, um sich den Film zu dem Kunst-am-Bau-Projekt anzuschauen. Und auch der „Kanuclub zur Erforschung der Stadt“ zeigte einen fiktionalen Dokumentarfilm über den Berliner Osthafen, der gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Kreuzberg gedreht worden war. Natürlich gab es auch die Gelegenheit, in kleinen Runden weiter zu diskutieren und den Abend plaudernd ausklingen zu lassen.

Kultursalon als Plattform für Austausch und Input

„Unser Kultursalon soll eine Plattform bieten für fachlichen Austausch und kreativen Input. Wir möchten damit einen Beitrag zur Diskussion rund um das Thema kulturelle Bildung in Berlin leisten – und freuen uns über den gelungenen Auftakt“, sagte Christine Florack, Leiterin des Berliner Landesbüros „Kulturagenten für kreative Schulen“.

Die Veranstaltung findet an wechselnden Orten in Berlin statt. Sie gehört zu den Fortbildungsangeboten für die Kulturbeauftragten und andere Beteiligte des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“, mit denen die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft das Programm zusätzlich unterstützt. Die Pilotveranstaltung war eingebettet in die etablierte Klubreihe KulturBilder der Kulturprojekte Berlin GmbH, die bereits zum achten Mal im Podewil stattfand.

 

Kontakt:

Landesbüro Berlin „Kulturagenten für kreative Schulen“
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH (DKJS)
Regionalstelle Berlin
Christine Florack, Manuela Kämmerer, Leiterinnen
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin
Tel 030 / 25 76 76-604
E-Mail berlin@kulturagenten-programm.de


Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
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