“Etwas, das bleibt”

15. April 2014

Die Hector-Peterson-Schule, Teil des Kulturagenten-Netzwerks im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain,  und das Berliner Theater „Hebbel am Ufer“ (HAU) pflegen eine intensive Zusammenarbeit. In einer Publikation des HAU ist nun ein Interview mit der Kulturagentin der Schule, Michaela Schlagenwerth, erschienen. Sie erläutert darin das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ und schildert, dass ihre Arbeit an den drei Netzwerkschulen mit grundlegenden Fragestellungen begann: „Was braucht die Schule? Was will die Schule? Was fehlt der Schule? Wo möchte sie langfristig hin?“ Daran anschließend entwickelte sie gemeinsam mit den Schulen Projekte, die diese Fragen beantworteten. Hierbei war es für die Kulturagentin wichtig, sich auf jede der drei Schulen einzulassen und den jeweiligen Schulcharakter zu berücksichtigen.

Für die Schülerinnen und Schüler sind die künstlerischen Projekte eine Möglichkeit, ganz besondere Fähigkeiten zu entwickeln, aber auch für die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind sie wichtige Erfahrungen, so Schlagenwerth: „Wenn Gruppen wie Turbo Pascal oder Leute wie Guy Garrido mit den Lernenden arbeiten, ergibt sich eine Dynamik, die darauf hinausläuft, dass sie ihre Schülerrolle verlassen, genauso wie die Künstler nicht mehr nur in der Rolle des Lehrers agieren. Ich finde das gerade deshalb produktiv, weil viele der Protagonisten nicht gerade besonders gute Schüler sind. Die Theaterprojekte geben ihnen die Möglichkeit, sich in ihrem Menschsein anders zu erfahren als jemand, der ständig versagt. Künstlerische Arbeit verfolgt ja erst einmal keine festgelegten pädagogischen Ziele. Wenn es gut läuft, dann erleben die Schüler die Arbeit mit den Künstlern nicht mehr als etwas Fremdbestimmtes, nicht als Aufgabe, die ihnen von außen auferlegt worden ist, sondern als etwas, das mit ihnen selber zu tun hat. Das ist eine ausgesprochen tiefgreifende und insofern auch nachhaltige Form der Bildung. Sie beruht auf Interaktionen, die mit Gegenseitigkeit, mit einem “Give and Take” zu tun haben.“

 

Das Interview ist erschienen in einer Begleitpublikation zum Projekt „We like China and China likes us“, das am HAU mit Jugendlichen der Hector-Peterson-Schule stattfand. Die gesamte Publikation ist abrufbar unter www.hebbel-am-ufer.de/download/6201/wlc_web.pdf

 


Kontakt

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  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
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  • 10963 Berlin
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