Tee im Hafen der Orchidee

19. Mai 2014

„Wer trinkt noch Tee im Wedding? Wer trägt Tüten im Wedding? Wer triumphiert im Wedding? Wer ist manchmal traurig im Wedding? Wer tanzt im Wedding? Wer hatte einen schönen Traum im Wedding? Wer hat schon mal jemanden getreten im Wedding?“

Mit ihrem Leben im Berliner Stadtteil Wedding und den Erwartungshaltungen die Freunde, Familie und Schule an sie stellen, haben sich die Schülerinnen und Schüler des Darstellendes Spiel-Kurses der 8. Klasse der Herbert-Hoover-Schule in ihrem Stück „Tee im Hafen der Orchidee“ auseinandergesetzt, das sie das im April 2014 im Deutschen Theater aufgeführt haben. Die Texte des Stückes entwickelten die Jugendlichen unter Leitung der Theaterpädagogin des Deutschen Theaters Verena Schonlau ausgehend von dem Roman „Tee im Harem des Archimedes“ (Mehdi Charef, 1985) über die Freundschaft zweier Jugendlicher aus Vororten von Paris.

Die Jugendlichen gewähren in den Texten einen direkten und persönlichen Einblick in ihr Leben und das Spannungsverhältnis zwischen ihrem Selbstverständnis und der Erwartungshaltungen anderer, in dem sie sich befinden:

„Mein Lieblingsort ist zuhause. Meistens bin ich mit meiner Familie zusammen. Meine Familie sagt, ich bin hilfsbereit, nett und schlau. Ich fühle keinen Neid, das habe ich von meinen Eltern gelernt. Ich habe Geborgenheit, Wärme und Liebe.“

„Haram heißt verboten! Halal heißt erlaubt!
Wir hängen nicht den ganzen Tag auf der Straße rum. Das ist haram.
Wir beklauen keine Leute in der U-Bahn. Das ist haram.
Wir helfen unseren Müttern. Das ist halal.
Wir passen auf unsere Geschwister auf. Das ist auch halal.
Wir gehen einkaufen, kochen und putzen – manchmal. Halal!“

Weitere Informationen zum Projekt hier.


Kontakt

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  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
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