Graffiti in Grünau

26. Mai 2014 | Berlin
Foto: Andreas Fischer

Gemeinsam gestalten: Fünf Graffitikünstler gestalten in den Osterferien die Turnhallenwand der Grünauer Gemeinschaftsschule um

Ein Bericht von Kulturagentin Carolin Berendts

Ostermontag, 10 Uhr: Fünf Schüler der 9. und 10. Klassen haben sich im Schulgarten eingefunden, um unter der professionellen Anleitung des Graffitikünstlers Sebastian Grap eine Woche lang die Außenwand der Turnhalle neu zu gestalten.

Dem Projekt liegen verschiedene Ideen zu Grunde: Dr. Kann, Mitglied und Mitbegründer des Fördervereins, Leiter der Werkstatt Schulhofgestaltung und erster Pfleger des angrenzenden Schulgartens wünschte sich eine neue Gestaltung der tristen Wand. Herr Kluge, neben seiner Tätigkeit als Erzieher Ritter und Leiter des alljährlichen Mittelalterprojektes der Grundschule, brachte die Idee ein, eine Burgenlandschaft zu gestalten. Und fünf Schüler der 9. und 10. Klassen – Fred Bredow, Ronald Ernst, Roni Müller, Eric Paulke und Florian Trott – hatten Lust, ihre Graffitifähigkeiten für die Schule einzusetzen und gemeinsam mit dem Graffitikünstler Sebastian Grap auszubauen. Der Förderverein stellte die Farben und sorgte auch während der Woche dafür, dass die Künstler nicht verhungern mussten. Das Kulturagenten-Programm übernahm das Honorar von Herrn Grap.

Schülersprecher Fred Bredow aus der 10. Klasse trommelte eine tolle Crew zusammen. Die Sozialarbeiter Herr Fischer und Frau Lange kommunizierten zwischen allen Beteiligten und so kam alles zusammen:

Gemeinsam entwarf die Gruppe ein Konzept zum vorgegebenen Thema Mittelalter und setzte es mit aller nötigen Sorgfalt um. Trotz eigener Erfahrungen, die sie unter anderem in der Gestaltung des Schülerclubs 2013 erlangt hatten, konnten sie viel von Sebastian Grap lernen – von der Vorbehandlung der Wand bis hin zu detaillierten Licht- und Schatteneffekten. Der Eifer und das rege Interesse der Nachwuchskünstler spiegelten sich schließlich im Endprodukt wider.

„Ein cooles Projekt, für dass es sich immer lohnt, in den Ferien freiwillig zur Schule zu kommen...“, sagte Ronald Ernst und Florian Trott ergänzte: „Tolles Wetter, super Stimmung, gutes Essen, jede Menge Spaß und wieder mal viel gelernt!“

Die Kenntnisse über die Kunstform und Techniken flossen auch in den Kunstunterricht ein: Das Teammitglied Ronni Müller übernahm parallel zum Projekt drei Wochen lang Einheiten im Kunstunterricht zum Thema Graffiti. Auch die Kunstlehrerin Frau Neumann war begeistert: „Es war großartig: Ronni hat den Unterricht super übernommen. Nur bei der Bewertung der Schülerarbeiten mussten wir uns annähern. Er hat anfangs viel strenger beurteilt als ich.“

Die Schülergruppe und ihr Leiter Sebastian Grap erntete von allen Seiten Lob und Anerkennung für die Wandgestaltung. Es war sicher nicht das letzte Projekt dieser Art. Schon in der Projektwoche steht die nächste Graffiti-Herausforderung auch für Neueinsteiger an: Die Wohnungsbaugenossenschaft Treptow Nord stellt dafür Garagen und Material zur Verfügung und durch die finanzielle und ideelle Förderung durch das Kulturagenten-Programm dürfen wir uns auch dann wieder über Sebastian Grap als Anleiter freuen.


Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
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