Das Landesbüro Berlin blickt zurück auf 2014

18. Dezember 2014

2014 war für Berlin ein ereignisreiches Jahr: Die deutschen Fußballweltmeister wurden ebenso gefeiert wie das 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls. Und welche Highlights oder auch Herausforderungen gab es 2014 für das Kulturagentenprogramm in der Hauptstadt? Manuela Kämmerer, Leiterin des Landesbüros Berlin bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, blickt zurück.

Welche Schwerpunkte hatte sich das Landesbüro Berlin für dieses Jahr gesetzt?
Manuela Kämmerer: 2014 war für uns ein sensibles Jahr. Eigentlich steckte das Programm nach drei Jahren mitten im Entwicklungsprozess. Es blüht ja nun so richtig auf! Die Qualität, beispielsweise der Kunstgeldprojekte, nimmt merklich zu und die vielen großen und kleinen Programmbausteine wachsen immer besser zusammen. Aber 2014 hat auch das letzte Programmjahr begonnen. Deshalb war das Thema „Nachhaltigkeit“ für uns ganz besonders wichtig: Erfahrungswissen aus dem Programm sichtbar zu machen und weiterzugeben, die Kulturagentinnen und Kulturagenten und Kulturbeauftragten zu unterstützen und zu qualifizieren und die Qualitätssicherung voranzutreiben. Das waren unsere Schwerpunkte.

Und wie konnten Sie das umsetzen bzw. erreichen?
Manuela Kämmerer: Wie schon in den Jahren zuvor haben wir eine ganze Reihe von Veranstaltungen und andere Unterstützungsformate angeboten. Dazu zählten in diesem Jahr allein für die Kulturagenten sechs Qualifizierungsveranstaltungen, zahlreiche Beratungen und monatliche Treffen hier in der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Auch drei Qualifizierungstage für die Schulen haben wir organisiert. Die Prozessreflexion war dabei immer wieder ganz zentral. Um die Erfahrungen für die beteiligten und andere Schulen aufzubereiten, haben wir die Online-Dokumentation „Kunst und Kultur in der Schule“ erstellt, die seit September auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg (http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/11212.html) zu finden ist. Bei all diesen Maßnahmen kommt uns zugute, dass wir hier in Berlin starke Partner an unserer Seite haben, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten: die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und das LISUM (Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg).

Was waren für Sie die Höhepunkte in diesem Jahr?
Manuela Kämmerer: Es ist schwierig, aus den vielen Projekten einzelne Perlen herauszugreifen. Insgesamt hat mich die Qualität der diesjährigen Kunstgeldprojekte sehr beeindruckt. Und auch, wie die Kulturfahrpläne der Schulen darin sichtbar wurden. Wenn ich auf unsere Veranstaltungen zurückblicke, gab es für mich zwei Höhepunkte. Ende März haben wir im Hamburger Bahnhof gemeinsam reflektiert, wie viel bereits im Rahmen des Programms in den Schulen bewegt wurde – und wie das gelingen konnte. Dabei entstand ein imposanter Zeitstrahl. Bei unserem Landesnetzwerktreffen im Oktober haben wir dann gemeinsam die Zukunft gebaut – im wahrsten Sinne des Wortes, mit vielen Kartons und viel Kreativität. Dabei wurde mir noch mal klar, wie wichtig es ist, dass Lehrerinnen und Lehrer eigene künstlerische Erfahrungen machen. Nur dann können sie den Funken weitergeben und ein Feuer in Schülerinnen und Schülern entzünden.

Was haben Sie gelernt? Was brauchen Berliner Schulen, damit sie kulturelle Bildung fest in ihrem Alltag verankern können?
Manuela Kämmerer: Veränderungsprozesse brauchen einfach Zeit. Jede Schule hat ihr eigenes Tempo und Profil. Sie brauchen eine kontinuierliche Begleitung, viel Engagement der Akteure und auch den Mut, sich nicht durch Erwartungen von außen „funktionalisieren“ zu lassen. Letztendlich muss jede Schule ihren eigenen individuellen Fahrplan entwickeln und umsetzen. Nur so ist im Kulturagentenprogramm eine enorme Vielfalt entstanden, die den Erfolg des Programms ausmacht. Der Erfolg ist aber auch den Kulturagentinnen und Kulturagenten selbst zu verdanken, denn ihr unglaubliches Engagement hat in diesen Prozessen wie ein Katalysator gewirkt. Als ein besonders wichtiges Instrument haben sich auch Steuer- oder Kulturgruppen in den Schulen erwiesen, die sich für die kulturelle Bildung und deren Umsetzung verantwortlich fühlen.

Der Programmabschluss im Sommer 2015 rückt näher. Was haben Sie sich für die kommenden Monate vorgenommen?
Manuela Kämmerer: Nachhaltigkeit bleibt unser Thema. Wir stehen vor der Herausforderung, das, was im Programm erreicht wurde, langfristig in Kultur- und Bildungsstrukturen einzuflechten. Deshalb wollen wir noch stärker zeigen, was alles passiert ist. Und wir wollen in den Bezirken und Kulturlandschaften noch mehr Überzeugungsarbeit leisten. Gerne möchte ich viele Schulen besuchen und mir Präsentationen, Aufführungen und andere Projektergebnisse anschauen. Ich freue mich auf die Veranstaltungen mit den Schulen und den Kulturagentinnen und Kulturagenten in 2015. Und auf die Abschlussveranstaltung des Programmträgers im Juni – auch hier in Berlin.


Kontakt

  • Landesstelle "Kulturagenten für kreative Schulen Berlin"
  • Gemeinnützige Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH (DKJS), Regionalstelle Berlin
  • Manuela Kämmerer (Programmleitung) Christine Florack (Programmleitung)
  • Tempelhofer Ufer 11
  • 10963 Berlin
Tel
030 / 25 76 76 -609 // -604
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