Im Einsatz für Kunst und Kultur

1. Juli 2013

Von Monika Nordhausen 

Die Kulturagentin Monika Nordhausen erarbeitet zusammen mit ihren drei Aachener Schulen ein künstlerisch kulturelles Schulprofil und baut Kooperationen zu Kultureinrichtungen auf. Sie selber sieht ihre Hauptaufgaben darin, „Wünsche, Visionen und Standpunkte zusammen zu fassen und möglichst auf allen Entscheidungsebenen aus dem Verschiedenen das Gemeinsame und Tragfähige heraus zu filtern“. In ihrem Artikel berichtet Monika Nordhausen über ihre Arbeit im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“.

Sieht man sich den gemeinsamen Kulturfahrplan des Schulnetzwerkes Aachen/Alsdorf genauer an, so wird der nächste Halt im Herbst 2013 an der Maria Montessori Gesamtschule stattfinden. Eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Diskussionspartnern aus Bildung, Kultur, Politik und Wirtschaft ist geplant. Doch die Vermittlung der Kontakte in all diese gesellschaftlichen Bereiche hinein und die Partizipation aller an Bildungsprozessen aktiv Beteiligten, wie auch der Schülerinnen und Schüler, sind nicht die einzigen Aufgaben einer Kulturagentin.

Wenn ich meinen Arbeitsalltag als eine von 46 bundesweit in je einem Schulnetzwerk aus drei Schulen tätigen Kulturagentin beschreiben soll, dann würde ich bei den vielen Sitzungen in „meinen“ drei Gesamtschulen, in der Kommune und den Kulturinstitutionen beginnen. Würde schreiben über die Freude gelingender, kreativer Runden mit unterschiedlichsten Gesprächspartnern, aus denen heraus sich durch geschickte Moderation und Beratung nachhaltige und tragfähige Kooperationen entwickeln können. Meinungen, Wünsche, Visionen und Standpunkte zusammenzufassen und auf allen Entscheidungsebenen aus dem Verschiedenen das Gemeinsame und Tragfähige heraus zu filtern und verständlich darzustellen, empfinde ich als eine meiner Hauptaufgaben.

Hindernisse aus dem Weg räumen

Als nächstes würde ich die Projektumsetzung als Tätigkeitsfeld mit differenzierten Aufgabenbereichen anführen, die nur durch die enge Zusammenarbeit mit den Kulturbeauftragten an den Schulen gut gelingen kann. Ihre Kenntnis der inneren Zusammenhänge im Kollegium und Schulalltag, gemeinsam mit meinem distanzierteren Blick und der Kenntnis der Strukturen und Bedürfnisse der Kooperationspartner, kann auch schon mal unvorhergesehene und unüberwindbar erscheinende Hindernisse in kürzester Zeit aus dem Weg räumen.

Projekte mit außerschulischen Partnern wie dem Stadttheater Aachen, der Musikschule Aachen, der Stadtbibliothek, den verschiedenen Museen der Stadt und den Jugendkunstschulen, an außerschulischen Lernorten für einen ganzen sechszügigen Jahrgang oder die gesamte Schule mit 1.200 Schülerinnen und Schüler zu beantragen, zu planen und umzusetzen, bilden die heißen Phasen. Danach folgen die Evaluation und der Verwendungsnachweis mit zu entwickelnden Fragebögen für die Schülerschaft, für die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer, die verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern sowie Kulturinstitutionen. Denn nur so können Erfahrungen zu nachhaltigen Angebotsstrukturen führen.

Kultur und Bildung in einem Atemzug

Wenn Workshops und Projekte, Aufführungsbesuche und Netzwerkpräsentationen in zweifacher Hinsicht eine Bereicherung darstellen, also: Kinder und Jugendliche, die im Verlauf des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ mit Kunst und Kultur vor Ort in Berührung kommen und selbst tätig werden können und reflektieren lernen, wie sie ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten entwickeln  - und wenn dann auch die Künstler und anderen Kulturpartner neue Potenziale bei sich entdecken, die bisher unscheinbar waren ..., dann weiß ich, dass mein unermüdliches Schreiben von E-Mails, meine täglichen Telefonate, mein Beharren auf einer Kommunikationskultur, die auch in schwierigen Situationen wertschätzend bleibt, Sinn machen und 2015 „Kultur“ und „Bildung“ in einem Atemzug ausgesprochen werden in den beteiligten Schulen, in den Kulturinstitutionen und wahrscheinlich weit darüber hinaus.

 

Zur Person

Monika Nordhausen arbeitet seit 2007 gezielt am Ausbau der Forschung und Arbeit an der Schnittstelle von künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Überlegungen und Interventionen. Ihr Schwerpunkt bildet dabei immer wieder das textile Medium. 2010 wurde unter ihrer Leitung ein Cross-Over-Projekt in Anlehnung an die Tradition der Tuchmacher in verschiedenen Schulen der StädteRegion Aachen umgesetzt. Seit September 2011 ist sie Kulturagentin in NRW im Netzwerk Aachen/Alsdorf.

 

Erstabdruck in der Ausgabe 01/2013 des Magazins 51° der Stiftung Mercator


Kontakt

  • Landesprogramm "Kulturagenten für kreative Schulen Nordrhein-Westfalen"
  • Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW"
  • Küppelstein 34
  • 42857 Remscheid