Schüler der Gesamtschule Kaiserplatz besuchen das Atelier des Krefelder Künstlers Will Cassel
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20 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Kaiserplatz gehen über einen Feldweg, nähern sich einem Häuschen, das idyllisch in einem verwunschenen Garten steht. Es ist das Haus des Krefelder Künstlers Will Cassel. Dort lebt er mit seiner Frau in seiner ganz eigenen Welt – zwischen den Gartenzwergen, die zur Metapher für seine Einstellung zum bürgerlichen Kunstverständnis geworden sind und zwischen seinen Bildern, die alle einen Teil des großen Welttheaters zeigen, das Cassel in seine Arbeiten thematisiert.
Mit staunenden Augen betrachten die Jugendlichen das Sammelsurium der Gegenstände, Materialien, die zahlreichen an den Wänden und auf dem Boden stehenden Bilder. Sie lauschen den Ausführungen des Künstlers, der in klaren Worten über seine Arbeit und das „Große Welttheater“, das ihn seit Jahrzehnten beschäftigt, spricht. „Es geht immer um das Futter, alle wollen Futter“, erklärt er einem Schüler, Auge in Auge. Dieser nickt. Die klaren Aussagen und Statements beeindrucken die Schüler. Man spürt – Schüler und Künstler sind auf einer Ebene, verstehen sich.
Schließlich sitzt die Gruppe, ausgestattet mit Kreiden und Stiften, auf dem Fußboden und malt an einer Weltkarte, deren Kontinente aus den Umrissen von Zwergen dargestellt werden.
Ein Projekt hat sie hierher geführt, das im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ nicht nur Exkursionen und Besuche von Referenten, sondern auch die Zusammenarbeit mit einem Künstler vorsieht. Nächste Woche wird es eine Delegation des Kinderhospizes „Stups“ sein, die sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen und über ihre Arbeit erzählen wird. Bereits vor Ort war die langjährige Solotänzerin des Stadttheaters Krefeld-Mönchengladbach, Silvia Behnke.
Die Kontakte zu knüpfen und die einzelnen Aktionen zu koordinieren ist die Aufgabe der Kulturagentin Birgitta Heller, die die Schule seit vier Jahren in allen Belangen der kulturellen Bildung begleitet. Gemeinsam mit ihr hat die Schule das Format „Themenklassen“ erprobt und wird nun weiter an der Einführung von derartigen Unterrichtsformaten arbeiten.
Mit dabei ist ein weiterer Akteur der Krefelder Kunstszene: Johannes Floehr. Der Moderator des Krefelder Poetry-Slams arbeitet mit der Klasse an der literarischen Umsetzung der gewonnen Eindrücke und Erkenntnisse. Unter dem übergeordneten Thema „Verantwortung“ entstehen so Texte, die die Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Expertinnen und Experten beschreiben und die Eindrücke der Schülerinnen und Schüler dokumentieren.
Weitere fünf Klassen haben derzeit im Projekt „Klasse Kultur“ die Gelegenheit sich künstlerisch mit dem Thema „Erwachsen werden“ zu beschäftigen. Familiengründung, Vergänglichkeit und Berufsfindung sind die zentralen Fragestellungen der teilnehmenden Klassen.
Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler vom Düsseldorfer Bildhauer Ernst Hesse, dem Filmemacher Harald Brülls, der Theaterpädagogin Yvonne Keßel, der Künstlerin Eva Roux und der Bildhauerin Claudia Reich.
Am 25. Juni 2015 werden die Ergebnisse der Projektreihe im Rahmen einer Präsentation gezeigt.