Über 300 Kinder und Jugendliche ab Klasse 3 bis 11 aus verschiedenen Netzwerk- und programmexternen Schulen begaben sich seit dem 26.10.2018 bis zum 12.01.2019 in ein weiteres Inszenierungsvorhaben des Eissportclubs Erfurt. Wieder steht die Verbindung vielseitigen kulturellen Agierens mit Sport und Bewegung im Fokus. Als projekterfahrene Referenzschule des komplexen Vorhabens zeigte sich die KGS Erfurt verantwortlich. Die verschiedenen Akteure erarbeiteten unter Einbezug der Inszenierungssparten fortlaufend verstetigend eine weitere gemeinsame Eiskunstlaufshow zu Hauffs romantischem Kunstmärchen „Der kleine Muck“. Der bewusst gewählte traditionelle Märchenstoff gab sowohl Leistungs- und Hobbysportlern, Sportklassen im Rahmen des Unterrichts, jungen Darstellern, bühnen- und kostümbildgestaltenden Schülern, medien- und technikinteressierten Jugendlichen, auch Tanzmotivierten die Möglichkeit, sich kreativ mit der Handlung, dem Ort und dem Außenseiter-Protagonisten des Märchens auseinanderzusetzen. Neben der Anforderung, junge Menschen auf alte Märchenstoffe und deren persönliche Bedeutsamkeit wieder neugierig zu machen, das Lesen und Rezipieren von Märchen zu beleben, sollten damit auch künstlerisch-ästhetische, darstellende, bewegungsfördernde und choreografische (Ausdrucks)Plattformen geschaffen werden, die handlungsbezogenes Agieren, ebenso aktualisierendes, modernisierendes, teils auch künstlerisch provozierendes Vorgehen ermöglichen. Verfolgt wurde ein Inszenierungsansatz, der bewusst die Lebenswelten der Akteure berücksichtigte, selbstverständlich andere Kulturen einbog, eine Auseinandersetzung mit dem Anderssein, mit individuellen Besonderheiten aller Mitwirkenden bewegte. Die bunte, romantische Welt des Märchenorients diente als Impuls, sowohl faszinierende Sphären einerseits zu kreieren, diese jedoch auch mit realistischen Befindlichkeiten und Erfahrungen aus dem eigenen Alltag der Mitwirkenden abzugleichen, beispielsweise sich fremd zu fühlen, Heimat zu definieren, die Herkunft zu thematisieren, das Wissen um andere Welten zu hinterfragen, Spannung und Reiz an Exotischem zu empfinden, zeitgleich den kritischen Umgang mit dem eigenen Urteils- und Wertebild zu entwickeln.
Die nunmehr fünfte schulartübergreifende Eiskunstlaufshow in Kooperation mit Kultur- und Sportpartnern, mit kommunalen Unterstützern im städtischen und ländlichen Raum etabliert sich erfolgreich nicht nur als Inszenierungsevent, sondern auch als ein Kulturraum, in dem partizipierend, miteinander erarbeitend und gestaltend, sich bereichernd und Kompetenzen fördernd Erlebnis-, Erfahrungs- und Erkenntniswelten nachhaltig geschaffen werden.
Die Präsentationen der Ergebnisse von mehr als 16 Workshops und Trainingsgruppen (Modern Dance, Darstellendes Spiel, Bühnen- und Kostümbild, Film- und Fotodokumentation, Eiskunstlauf und Eisformation, Performance, Objektkunst, Lasershow) finden am 11. und 12.01.2019 in der Eissporthalle Erfurt vor einem großen Publikum öffentlichkeitswirksam statt.
Projektpartner: Künstlerwerkstätten Erfurt (über die Kulturdirektion der Stadt Erfurt), auch Amt für Bildung
Kulturetage Erfurt (Patrik Pavlik), Tanztheater Erfurt (Jelena Albrecht)
Rosmarie Weinlich (Objektkunst), Franziska Most
(Modedesign/Kostümbild), Susanna Hanna, Michal Schmidt (Freie Künstler/hier Bühnenbild))
Eissportclub Erfurt (Trainerin Cornelia Beyermann), Fotograf Christopher Schmid, Laserexperte Michael
Strupp, Joseph Schulze (Fotografie), Uta Schunk (KAin und Kunstpädagogin)
Kulturagentinnen: Uta Schunk (unterstützend Katrin Sengewald und Elisabeth Fuckel)