Die Projektteilnehmerinnen und – teilnehmer haben sich im Vorfeld des praktischen Arbeitens (Modellieren von Geisterfiguren) mit phänomenalen Begebenheiten auseinandergesetzt und auch diskutiert, welche Wirkung Mystisches in Bild- und Darstellungsprozessen sowohl auf die Akteure als auch auf die Betrachter auslöst.
Die Schülerinnen und Schüler einer achten Klasse der Kooperativen Gesamtschule Erfurt verfassten noch vor dem künstlerisch-praktischen Projekteinstieg eine fantastische dramatische Handlung, in der ein Geisterkind herumspukt, nicht zur Ruhe kommt und immer wieder für die Protagonisten sichtbar wird. Damit in Verbindung stehen übernatürliche Orte, die es in einer folgenden Projektphase (Inszenierungsphase) effektvoll zu visualisieren gilt. Realistisches soll sich in weiterführenden Aktivitäten und Ergebnissen mit Übernatürlichem verbinden. Hier setzte auch das Keramikprojekt an, indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter professioneller Anleitung einer Keramikkünstlerin „versteinerte“ Wesen eines der Handlung nach verstorbenen Mädchens modellierten.
In der Projektphase des plastischen Gestaltens von Tonfiguren begaben sich 10 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 im Zeitraum vom 11. Dezember 2013 bis 05. Februar 2014 in eine Kooperation für ein künstlerisch-praktisches Vorhaben, innerhalb dessen sie sich mit grundlegenden keramischen Aufbautechniken von Geisterfiguren auseinandersetzten. Dabei musste nicht nur künstlerisch-strategisches Vorgehen bezüglich der Bearbeitung von Ton beachtet werden. Die Schülerinnen und Schüler beobachteten auch genau den anatomischen Aufbau eines menschlichen, wenn auch Geisterwesens. Größenverhältnisse der einzelnen Bestandteile des menschlichen Körpers wurden ebenso berücksichtigt wie die Umsetzung der Wesensmerkmale der übernatürlichen Figur. Das setzte auch Transformationsprozesse der rezipierten Handlung in die dreidimensionale Gestalt voraus.
Dem Aufbau der Tonfiguren folgte die Beschäftigung mit Besonderheiten eines zur Inszenierung passenden Glasurauftrages. Hier wurden die Kenntnisse zur Bearbeitung der Terrakottafiguren mit einer Spezialglasur umgesetzt. Ursprünglich sollten die Geisterwesen eine Glasur erhalten, die noch auf den nassen Ton aufgetragen werden sollte (Engoben). Alternativ erhielten die plastischen Resultate nun aber eine antiquarisch wirkende Glasur gleich einer Patina.
Mit dem Ende der ersten Projektphase liegt nun den Schülerinnen und Schülern ein Ergebnis vor, das sie für forschende Inszenierungsprozesse nutzen können. Die Tonfiguren lassen neben dem realen Theaterspiel auch Szenisches mittels des Figurentheaters zu. Gleichzeitig können die „Geister“ für eindrucksvolle Projektionen in Komposition gebracht werden. Sie bilden einzeln oder aber auch in Formation die Plattform für Spiel- und Filmperspektiven und auch für Schatteneffekte. …schließlich ist die Inszenierung und damit auch die erste bewilligte Projektphase zur keramischen Erarbeitung der Geisterwesen an das Großvorhaben FORSCHERCAMP „Licht & Schatten“ der Schule angedockt. Hier wird eine Präsentation zum „Tag der offenen Tür“ am 08. März 2014 erfolgen.
Projektbeteiligte: 10 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassenstufe und die projektbegleitende Klassenlehrerin Frau Dieck
Projektpartner: Susanne Worschech (Studio Keramos), Jelena Albrecht (Theaterpädagogin/Tanztheater Erfurt e.V.)