Gestalterische Umsetzung von Sitz- und Spielpodesten um Schulhofbäume
Das Vorhaben ist als ein aufbauendes, jedoch in der technischen Umsetzung vollkommen neues Projekt der künstlerischen Aktion „Bau(m)planung“ http://www.kulturagenten-programm.de/laender/projekte/1/178 (Beginn des Schuljahrs 2012/13) zu verstehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich im Vorgängerprojekt mit einem Konzept zur kreativen Gestaltung von Modellen um einen auf dem Schulhof befindlichen Baum beschäftigt. Nun wurde eines der damals entstandenen Modelle nach Abstimmung unter der Schülerschaft in die Realität umgesetzt. Dafür konnten Gelder über einen Antrag des Schulfördervereins beim Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur akquiriert werden. Einem originellen kommunikativen Treffpunkt, der gleichzeitig als Ruheort, ebenso für Präsentationen und Theaterspiel, aber auch als Klassenzimmer im Grünen nutzbar ist, stand nun nichts mehr im Wege. Das Vorgängerprojekt wies einen hohen Designanspruch auf. Es wurden dabei sehr individuelle Plattformen mit differenzierter Funktionalität hervorgebracht. Nun mussten sich die Beteiligten jedoch mit Umsetzungskriterien bezüglich einer realen Größenordnung auseinandersetzen. Ihnen stand ein professionelles Holzbauvorhaben bevor. Das bedeutete, dass die Objekte, die man bauen wollte, nicht nur ansprechend auf die Nutzer wirken sollten, sondern vor allem entsprechende Sicherheitsstandards erfüllen mussten. Die projektbeteiligten Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse inspizierten gemeinsam mit dem Künstler das Areal, auf dem die Plattformen in Beziehung gesetzt werden sollten. Sie griffen nochmals die gewünschte Nutzung des Holzbaukörpers auf, um im Anschluss daran mit der Konstruktion und dem Bau der „Sitzinseln“ aus Holz zu beginnen. Man nahm dazu stark Bezug zum gekürten Siegermodell „Blätter fallen nicht weit vom Stamm“. Ebenso hatte der Kulturpartner, der Holzgestalter Florian Schmigalle, schon zum Zeitpunkt des Modellbauprojekts die Miniaturplattformen begutachtet und Möglichkeiten der Umsetzung ausgelotet. Schließlich sollten die gestalterischen Ideen der Jugendlichen wirklich Berücksichtigung erfahren.
Die einzelnen Sitz- und Spielflächen wurden ähnlich wie im Siegermodell so um einen Baumstamm herum angeordnet, als seien es überdimensional große Blätter, die sich um das Stammareal gelegt hätten. Das natürliche Prinzip, dass der Baum im Herbst seine Blätter zu unterschiedlicher Zeit bzw. in aufeinanderfolgenden Schüben abwirft und diese sich dann zufällig um den Baum auf dem Boden lagern, wurde auch im Bauvorhaben aufgegriffen. Das Thema der „gefallenen Blätter“ wird durch die gesamte Holzkonstruktion hindurchgespielt. Die übergroßen Blattformen (Plattformen) wurden in abstraktere umgewandelt und ergeben schließlich ein einzelnes Formsegment. Am Ergebnis kann im Sinne der Erweiterung der Blattsegmentanzahl weitergestaltet werden. Auch könnte die „Chill-Lounge“ durch einen Skulpturengarten bereichert werden.
Projektbeteiligte: ca. 10 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 und 11 sowie die projektbegleitende, organisierende Lehrerin Katrin Tallai