Ein spartenübergreifendes Projekt zur Inszenierung des Weihnachtsschaulaufens 2014
Seit Anfang September 2014 bereiteten sich Kurse und Projektgruppen des Netzwerks Erfurt-Stadt auf die Inszenierung der Weihnachtsshow des Erfurter Eissportclubs vor. Ca. 200 Kinder und Jugendliche der drei Erfurter Netzwerkschulen nahmen 14 künstlerisch-kulturelle Angebote wahr und wurden mit in die Aufführung „Alices Abenteuer auf dem Eis“ integriert. Ausgehend von der literarischen Vorlage sowie von persönlichen Erfahrungen und Filmkenntnissen rund um den Stoff kreierten alle Mitwirkenden gemeinsam mit den Eiskunstläufern des ESC innerhalb nur weniger Wochen eine neue, beeindruckende Inszenierung. In der Präsentationen fanden sich bekannte Elemente und Figuren der Ursprungshandlung wieder, den Beteiligten wurde aber auch Freiraum gelassen, kreativ zu sein und eigene Sequenzen – ob tänzerisch oder spielerisch – zu entwickeln.
Die Angebote liefen in unterschiedlichen Formaten ab. So gab es Kurse, die im Unterricht durchgeführt wurden. Außerdem fanden bis zur Premiere am ersten Adventswochenende drei Projektwochen und einzelne Projekttage statt. Dabei wurde auch fächerübergreifend gearbeitet. In den Erfurter Künstlerwerkstätten gestalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer fantastische figurale Requisiten und leuchtende Versatzstücke unter Anleitung eines Holzdesigners sowie einer Freien Künstlerin. Zwei weitere Kooperationspartner aus der Kunstszene widmeten sich mit den Jugendlichen wandbildartigen Kulissenteilen und Bühnenprojektionen. Dafür wurde ein fast 60 m langer Bauzaun als Bühnenhintergrund um das Eis-Oval von einer Erfurter Baufirma aufgestellt und mit schimmernder Folie bespannt. Weiterhin konnte ein Kurs zur Animation umgesetzt werden, um kleine ankündigende und verknüpfende Tricksequenzen für die Projektion auf eine große Leinwand vorzubereiten. Kostümgestelle für eine Eisformation, die wöchentlich mit einer Trainerin und ihrer Sportlehrerin trainierten, wurden im Oktober mit einem Bühnenausstatter künstlerisch im Großraumatelier der Erfurter Künstlerwerkstätten umgesetzt. Schülerinnen und Schüler statteten außerdem unter Anleitung einer Designerin in einem weiteren Angebot junge Tänzerinnen und Tänzer mit passender Kleidung aus. Und diese wiederum sammelten im Bereich des Tanztheaters und im zeitgenössischen Tanz künstlerische Erfahrungen. Das Darstellende Spiel – angesiedelt in einer außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaft – realisierte in kleinen Szenen die Verbindung der einzelnen Tanzstücke und Küren.
Die Ergebnisse aller künstlerischen Workshops wurden erstmalig zusammenhängend vor jungem Publikum am 28. November 2014 vormittags in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle Erfurt präsentiert. Zu diesem Zeitpunkt besuchten nahezu 500 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen in und um Erfurt die Generalprobe. Die Premiere war für den 28. November 2014 in einer Abendveranstaltung angesetzt. Zwei weitere Aufführungen erfolgten am 29. November 2014. Der Geschäftsführer des ESC Erfurt äußerte sich in der regionalen Presse über einen vollen Erfolg dieses Gemeinschaftsvorhabens, das insgesamt von 1700 Besucherinnen und Besuchern wahrgenommen wurde.
Projektbeteiligte: Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 sowie projektbegleitende Lehrerinnen der drei Netzwerkschulen (Sabine Krüger, Sandra Kahl, Angelika Greiner-Well, Sylvia Pärschke, Carmen Holle, Christine Gollnick, Gunter Michauck, Kathrin Garcia, Volker Jauch, Kathrin Grabein, Silke Sturm, Evelyn Georgiew, Ines Pfefferkorn)
Projektpartner: Moritz Weißkopf (Bühne und Kostüm), Nora Kühnhausen (Kostümentwurf und –gestaltung), Rosmarie Weinlich (Freie und Konzeptkünstlerin, hier Lichtobjekte), Carsten Weitzmann (Animation), Michael Kohl (Sounddesigner und Projektionskünstler), Kai Siegel (Graffiti-Künstler, hier Bühnengestaltung), Florian Schmigalle (Holzdesigner), Anne Schneider (Textil- und Modedesignerin), Daniela Backhaus (Tänzerin und Choreografin), Cornelia Beyermann (Eiskunstlauftrainerin, hier Eisformation), Heinrich Kus und Sabine Henn (Theater im Palais Erfurt e.V.), Mario Wiegand (Komponist), Ekkehard Vogler (MDR Musikprojekt CLARA), Susann Nürnberger (Fotografie), Sandro Jödicke und Till Krücken (Filmdokumentation und Filmschnitt), Christoph Blankenburg (ebenfalls Filmdokumentation und -schnitt)