Neuer Platz! Neues Glück! Angekommen im neuen Schulgebäude machte sich die Marie-Curie-Realschule voller Elan an die Gestaltung und Festigung ihrer kulturellen Identität in den neuen Räumen. Im Rahmen des Projekts „Angekommen“ fanden fünf sehr unterschiedliche Projektmodule statt, in die viele Schülerinnen und Schüler einbezogen werden konnten:
„Nur Skulptur“: Mit diesem Modul nahm die Marie-Curie-Realschule mit zwei unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen Bezug zu der Ausstellung „Nur Skulptur“ in der Kunsthalle Mannheim und ermöglichte damit ihren Schülerinnen und Schülern Teilhabe an einem wichtigen kulturellen Ereignis in ihrem Umfeld. Die Klasse 7a näherte sich der Ausstellung auf der Vermittlungsebene durch einen Lehrer-Schüler Rollentausch an. An zehn Terminen in der Kunsthalle erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in moderne dialogische Kunstvermittlungsmethoden und wählten für sie passende Präsentationsformen, sowie handlungsorientierte Methoden aus, um selbst zu Experten für eine eigene Kunststation zu werden. Unterstützt wurden sie dabei durch zwei Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler der Kunsthalle Mannheim. Bei dem abschließenden Rundgang unter dem Motto „Schüler führen Lehrer“ stellten jeweils 2 bzw. 3 Schülerinnen und Schüler einer Gruppe von interessierten Lehrkräften der Schule eine von zehn Kunststationen vor. Die Klasse 7b näherte sich der Ausstellung auf der praktisch-gestalterischen Ebene an. Angeleitet von dem Bildhauer Johannes Koch, setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Skulptur und Gestaltung im öffentlichen Raum auseinander und durchliefen alle nötigen Arbeitsphasen eines künstlerischen Schaffensprozesses. Gemeinsam haben sie eine mehrteilige Eisenskulptur entworfen, gestaltet und im Schulhof ausgestellt.
„SMV-Film“: SMV=Schülermitverantwortung. Was macht genau die SMV in unserer Schule? Warum ist sie wichtig für die Schule? Welche Erwartungen haben Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und Lehrer an sie? Diese und mehr waren die Fragen, mit denen sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler in diesem Modul beschäftigt haben. In einem selbst gedrehten kurzen Film mit Mitteln des Dokumentar- und des Animationsfilms, stellten sie die Ergebnisse ihrer Recherche vor. Dramaturgie, Drehbuch, Film und Schneidetechniken waren einige der wichtigen Bereiche, die die Schülerinnen und Schüler erst einmal erlernen mussten. Unterstützt wurden sie dabei von dem Team der Filmschule „Kineskop“.
„Kopfunter – Überwegs“: Mit der Methode der „site-specific“ Theaterarbeit eroberten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 reflektiert die neuen Räume ihrer Schule. In ihrem Rundgang fragten sie sich, welche persönliche Bedeutung bestimmte Orte in der Schule für sie haben. Welche Erlebnisse tragen zu dieser Bedeutung bei? Angeleitet von der Theaterpädagogin Angelika Staudt und der Tanzpädagogin Bahar Meric führten sie ihre Erkundungen durch und entwickelten dabei eine Reihe von Szenen zur Raumerfassung, die zu einer Theater-Tanz-Performance zusammengefasst wurde.
„Musikvideo: Neue Schule“. Die Klasse 8a thematisierte den Umzug ins neue Schulhaus: Die Veränderung, das Ankommen, neue Nachbarn, neue Räume, all dies beschäftigte die Schülerinnen und Schüler, schaffte Neugierde aber auch Unsicherheit. Dies wurde in Form eines Raps in einem Musikvideo unter Anleitung des Rappers Danny Fresh und des Filmemachers Eduardo Serrano erarbeitet. Großen Beifall ernteten die Schülerinnen und Schüler bei der öffentlichen Präsentation während der offiziellen Einweihung der Schule.
„Schulcollage“: Das Einbeziehen von externen Kulturpartnern in ein schulisches Projekt kann viele Vorteile mit sich bringen: Es ermöglicht Schülerinnen undSchülern wie Lehrerinnen und Lehrern Einblicke in die Arbeit professioneller Kunstschaffender und bereichert das Vorhaben mit künstlerisch experimentellen Methoden. So war es auch bei dem geplanten Theaterstück „Schulcollage“, das aus mehreren Bausteinen bestand. Zwei davon wurden entwickelt mit Hilfe professioneller Künstlerinnen und Künstler. In dem Baustein „Percussion“ begaben sich die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung des Musikers Joss Turnbull auf Entdeckungsreise nach Klangwelten. Nachdem ihre auditive Wahrnehmung mit spielerisch-experimentellen Methoden geschult wurde, waren die Jugendlichen nun in der Lage, das Gelernte zu einem zusammenhängenden Musikstück zusammenzuführen. Sie bedienten sich dabei nicht tradierter Musikinstrumente, sondern ihrer eigenen Körper und ihnen bekannter Schulalltagsgegenstände: Papier, Bleistifte, Mäppchen, Schlüsselbund, Tische und Stühle. Die Teilnahme am Baustein „Tanz“ ermöglichte einen ersten Kontakt mit Tanztheater. Dabei entwickelten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe des „Nostos Tanztheater und Werkstatt“ eine Choreographie, die auf ihren Erlebnissen in der Schulgemeinschaft basierte: Die bekannte Müdigkeit und Langeweile früh am Morgen in dem Klassenraum veränderte sich allmählich in einen schnellen Tanz. Ungewöhnlich für die frischgebackenen Tänzer war das Einbeziehen von Klassenmobiliar (Tischen, Stühle) in die Choreografie, sowie von Bewegungen, die aus dem Geometrieunterricht stammen, wie Kreise, Parallele, Rechtecken und mehr.