Die Schüler der Jahrgangsstufe 7 der Realschule Munderkingen haben sich zusammen mit ihren Lehrern und dem Präventivtheater 'Weimarer Kulturexpress' zum Dauerthema 'Mobbing' am 2. und 3. Mai 2013 mit großem Erfolg auf einen neuen Weg gewagt. Seitdem die moderne Technologie es vereinfacht hat, systematisch und anonym über Dritte hemmungslos zu lästern und diese damit zum eigenen Vergnügen zu quälen, fordert diese uralte menschliche Unart, auch als 'üble Nachrede' bekannt, zunehmend Lehrer im Unterricht hinaus. Deswegen hat sich die Munderkinger Realschule entschieden, das Ensemble um die Theaterautorin Katrin Heinke mit den Schauspielern Kristin Hörmann und Michaela Pehlke des Weimarer Kulturexpresses mit ihrem tiefgreifenden Stück 'Mobbing – Wenn Ausgrenzung einsam macht' für die Schüler einzuladen.
Im Rahmen des Projekts hat die Schule die Autorin und die Schauspielerinnen gebeten, den Schülern auch nach dem Stück noch zu Verfügung zu stehen. Denn die Schüler sollten nach der Aufführung nicht nur über das Thema diskutieren, sondern selber in die Haut von Mobbingopfern schlüpfen und deren Rollen in selbst ausgedachten Geschichten auf der Bühne nachempfinden. Für diese große Herausforderung mit echten Bühnenprofis zusammen arbeiten zu können, stellte sich für die Schüler als eine fantastische Gelegenheit heraus, ihr Wissen zum Thema mit den Mitteln des Theaters preis zu geben.
Was die Lehrer und die Mitschüler dann auf der Bühne erzählt bekommen haben, hat niemand in so einer Vielfalt vorher erwartet. Insgesamt elf unterschiedliche Schicksale wurden in acht Unterrichtsstunden an zwei Tagen künstlerisch erarbeitet und aufgeführt. Es gab dabei verschiedene Versionen zu dem offenen Ende des Theaterstücks aus Weimar, aber vor allem ehrliche Einsichten in den schulischen Alltag der Heranwachsenden und wie sie sich hier zu behaupten haben.