Für die Humboldt-Realschule Mannheim war das Schuljahr 2012/2013 von einschneidenden Veränderungen geprägt. Sie erhielt einen neuen Namen: „Marie-Curie-Realschule“ und bereitete den Umzug in ein neues Haus vor. Es war daher klar, dass eine Reflexion über die Schulidentität notwendig ist. Raum hierfür boten verschiedene künstlerische Workshops. Sie bewegten sich in einem Spannungsfeld zwischen Bestärkung und Pflege des Bewährten und Aufbruch und Veränderung. Diese Workshops für ca. 120 Schülerinnen und Schüler boten jeder für sich eine Plattform für ästhetische Erfahrungen und öffneten die Möglichkeit sich kritisch und kreativ mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen. Die Leitfrage: "Wer sind wir und wie können wir es ästhetisch-gestalterisch ausdrücken?" begleitete alle Workshops.
Logo: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a setzten sich mit der Funktion und Gestaltung von "Logos" mit dem Künstler Werner Degreif (Freie Kunstakademie Mannheim) auseinander. Sie entwarfen und gestalteten eigene persönliche Logos sowie Schullogos und stellten somit die Identität auf grafische Weise in den Vordergrund. In einem Auswahlverfahren, an dem die ganze Schule teilnahm, wurde das neue Schullogo gekürt.
Homepage: Zusammen mit der Künstlerin Vanessa May (Freie Kunstakademie Mannheim) setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b mit der Funktion und ästhetischen Gestaltung von "Homepages" auseinander. Dabei wurden besonders Fragen zur Farbgestaltung reflektiert und handlungsorientiert im Kunstunterricht erlernt und erprobt. Auf diese Weise entstand die neue Homepage der Schule.
Bei den anderen drei Workshops stand die Bestärkung des Leitbildes der Schule als Teil der Identität im Fokus: Respekt, Toleranz, Verantwortung.
Kunst für Toleranz: Die 9. Klasse Kunst stellte sich zusammen mit der Künstlerin Sarah Peters (Freie Kunstakademie Mannheim) die Leitfrage: „Wie kann man mit künstlerischen Mitteln für Toleranz werben?“. Zu gegebenen Mottos (z. B. "Vielfalt ist Reichtum") gestalteten alle beteiligten Schülerinnen und Schüler Collagen von selbstgeschossenen Fotografien und nahmen diese als Basis für die Entwürfe von Postkarten. In einer reflektierten und demokratischen Abstimmung wurden einzelne Entwürfe ausgewählt, als Postkarten gedruckt und in einem breiten Umfeld verteilt.
Bitte mit Respekt: Mit der Theaterpädagogin Angelika Staudt und der Tanzpädagogin Bahar Meric untersuchten zwei fünfte Klassen, was respektvolles Verhalten in der Klassengemeinschaft und im Schulalltag genau bedeutet. Es wurde mit prozessorientierten Methoden aus der Theater- und Tanzpädagogik gearbeitet. Wobei mit der theaterpädagogischen Schiene die Versprachlichung und verbale Ausdrucksfähigkeit geschult und mit dem tanzpädagogischen Ansatz komplexe Zusammenhänge über Bewegung dargestellt werden konnten. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden zusammengefasst und vor Publikum in der Schule aufgeführt.
Gedicht am Kubus: Hier erarbeiteten Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse mit der Theaterpädagogin Angelika Staudt sprachlich und szenisch das Gedicht "Jeder Mensch hat einen Namen" der Dichterin Zelda Schneersohn Mishkowsky zu einer Performance. Am Glaskubus (Denkmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Mannheim) führten die Schülerinnen und Schüler anlässlich des Jahrestages der Deportation eine bewegende Performance auf.