Ausgangspunkt des Projekts Kubus 1-4 war die Ausstellung "Gego. Line as Object" des Kooperationspartners Kunstmuseums Stuttgart, in der die Auseinandersetzung Getrud Goldschmidts mit dem raumgestaltenden und raumschaffenden Potenzial der Linie ausgelotet wird. Goldschmidt sprach der Linie nahezu ein Eigenleben zu und wehrte sich gegen ein konventionelles Verständnis von Skulptur als Masse.
Den Rahmen der von der jahrgangsübergreifenden Neigungsgruppe Kunst erarbeiteten Installation bilden vier große Kuben, die die Schülerinnen und Schüler selbst herstellten. Anders als bei Gego, stand in der Beschäftigung mit der Linie für die Schülerinnen und Schüler die Durchtrennung des Raums und damit die Gestaltung von neuen Räumen im Vordergrund.
Angeleitet von der Künstlerin Renate Liebel sowie Ute Birrel beschäftigte sich die Gruppe mit Fragen wie "Auf welche Art kann der Raum durchtrennt werden? Bilden Linien eine Barriere, sodass man sich nur eingeschränkt im Kubus bewegen kann? Hat sich im Inneren des Kubus eine neue Form gebildet, wie z.B. ein Nest? Wie verändert diese Form den vorgegebenen Raum? Kann man sie nutzen, indem man sie "besetzt"? Gibt es Durchgänge oder ist der Raum mit Linien ganz versperrt, sodass man sich physisch anstrengen muss, um ihn zu durchschreiten?"
Innerhalb des letzten Arbeitsschritts erschlossen sich die Schülerinnen und Schüler auch den Raum jenseits der Begrenzung. Die Linien führten aus der "open box" heraus und traten in Bezug zu Bäumen, Zäunen und andern Gartenelementen und dadurch in Bezug zueinander.