Der 7. und 8. Jahrgang der Alfred-Nobel-Schule lernt in Berliner Museen – und produziert eigene künstlerische Antworten. Kunst und eigenes künstlerisches Schaffen sollte dabei als Kulturpraxis verstanden und den Schülerinnen und Schülern nähergebracht werden.
Ziel war es zu vermitteln, dass Wahrnehmung von Kunst Ergebnis eines Dialoges von Kunstwerk zum Betrachter darstellt und dass die eigene wahrnehmende und daraus entstehende schöpferische Position wiederum ein Dialogergebnis ist. Damit soll Kunst nicht als Strategie des Dialoges mit sich, der Welt und anderen Menschen gestärkt werden, sondern auch als Strategie des Antwortens durch eigenes künstlerisches Schaffen. Arbeitsschwerpunkt war 'Posing' im Alltag und in der Kunst.
Fast alle Klassen begannen bereits am Freitag vor der Projektwoche mit einer Begegnung mit den Künstlerinnen und Künstlern. Am Montag, an dem Museen geschlossen waren, gab es zunächst an allen Standorten eine Begehung und Führung. Schülerinnen und Schüler nahmen Kontakt zu den Werken auf und entschieden sich für Werke, die mit ihrem eigenen Posing-Verhalten korrespondierten.
In den Gruppen wurde dann diskutiert, wann wie welche Posen welche Art von Kommunikation auslösen, verhindern und begünstigen. Dafür wurde selber posiert, es wurden Studien zur Verdeutlichung gezeichnet oder erste Geschichten zu einzelnen Werken und deren Ausdruck entwickelt. Da die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler alle aus verschiedenen Bereichen kamen, arbeitet jede Gruppe mit anderen künstlerischen Mitteln: Zeichen und Modellieren (Birgit Bellmann), Fotografie und Schattenspiele (Markus Georg), Posingfotos im SocialMediaGemäldeFusionStyle (Julia Davies), Kostümierung und Repräsentation (Vanessa Gärtner) und digital animierte und sprechende Bilder (Dejan Markovic). Dazu kam noch eine Gruppe, die sich mit Möbeldesign und Nachhaltigkeit in der Gestaltung beschäftigte (Bauhaus Museum) und eine Gruppe, die StadtVistas erkundete und typische, emblematische Gebäude und Ansichten mit Stempel und Masken zu Druckpostkarten weiterentwickelte (Berlinische Galerie).
Alle Arbeiten wurden dann in der Schule galerieartig aufgebaut und am Mittag einzeln vor den vollständig versammelten 7. und 8. Jahrgang gezeigt und erklärt. Viele der Objekte sind Bestandteil der Klassenzimmer geworden, wurden in den Wechselrahmen der Schule aufgehängt und sind in den Vitrinen der Schule zu besichtigen.
Das Projekt wurde von Thanassis Kalaitzis (Kulturagent) Ines Bellin (Gemäldegalerie) und Antje Nolte (Kunstgewerbemuseum) entwickelt und mit den Lehrerinnen und Lehrern der beiden Jahrgänge durchgeführt. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler waren Markus Georg, Vanessa Gärtner, Julia Davies, Dejan Markovic, Birgit Bellmann, Maria Ricchi, Ulrike Kuch und die Kunstvermittlerinnen der Berlinischen Galerie.