Wenn Biologie nicht nur Mikroskop sondern Makro-Kunst ist
Das Projekt hatte das Ziel, die Lerneinheit „die menschliche DNA“ aus dem Rahmenlehrplan zu vermitteln und Schülerinnen und Schülern mithilfe von künstlerischen Aufgaben zur kreativen Reflexion dieses Lerninhaltes anzuregen. Die Lerninhalte wurden direkt nach der Vermittlung kreativ umgesetzt und so erfahr- und erfassbar gemacht.
Das Projekt fand statt innerhalb der Regelunterrichts „Biologie“ im 1. Schulhalbjahr 2013 statt. Beteiligt waren 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10/1 der Hermann-von-Helmholtz-Schule in Neukölln sowiedie Klassenlehrerinnen Ute Prengemann und die Künstlerin Helen Krüger.
Die Durchführungszeiträume wurden in Abstimmung mit der Pädagogin bewusst so gelegt, dass die Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder Impulse zu diesem Themenbereich erhielten und neue Wissensaspekte zum Thema einbinden konnten.
Das Projekt startete mit einer Einführungsstunde „Biologie“ mit Basiswissen zum Thema DNA. Die Schülerschaft wurde in dieser Zeit mit der Methodik des Brainstormings vertraut gemacht, auf die in den folgenden Workshops immer wieder zurückgegriffen wurde.
Mit Hilfe gegebener Materialien (Staudensellerie, Schaschlikspieße, Marshmellows, Weingummi), die zunächst keinen intrinsischen Zusammenhang erkennen ließen, sollten dann durch gezielte Anwendung von Kriterien aus den DNA-Wissensmodulen passende Teile identifiziert und in die AGCT-Klassifizierung überführt werden. Dabei entstanden Objekte, die in die geometrische DNA-Form gebracht, erste Konstruktionsprinzipien vermittelten und im Anschluss in einer Wissens-Olympiade klassenintern vergeben wurden.
Der Transfer auf die Schülerinnen und Schüler erfolgte über eine fotokünstlerische Umsetzung, in der die Identität des Bauplans (DNA-Grundform = Menschsein) der Individualität der Einzelperson (konkrete DNA-Ausprägung) gegenübergestellt wurde. Dabei konnte die Fachlehrerin Ansätze für eine breitere Wissensvermittlung gewinnen.
Zur Konkretisierung des Ansatzes wurde ein von einem lokalen Handwerksbetrieb erstelltes Holz-Eisenmodell einer DNA von den Schülerinne und Schülern ästhetisch aufbereitet, indem das Modell kreativ bearbeitet und Schüler-Fotos an den Modellenden (siehe Modellfoto) aufgeklebt wurden. Damit wurde die Identität aller menschlichen Baupläne im genetischen Sinne personifiziert und per gezielt angeregter Diskussion aus dem ethnologischen Kontext gehoben („Gleichheit aller Menschen“).
Das Projekt wurde von Thanassis Kalaitzis mit der Künstlerin Helen Krüger entwickelt und von der Fachlehrerin Ute Prengemann an den Unterricht angepasst und durchgeführt.