Unter der Überschrift „Moving Sculptures“ haben sich die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang im Georg-Kolbe-Museum tänzerisch, theatral und mit Mitteln des kreativen Schreibens mit dem bildhauerischen Werk Georg Kolbes beschäftigt und eine kleine Präsentation erarbeitet.
Kolbes zentrales künstlerisches Thema war der menschliche Körper. Die meisten Skulpturen in der Ausstellung „Georg Kolbe und der Erste Weltkrieg“ und im Museumsgarten stellen nackte (sportliche) Männer und Frauen dar. Ihre Körper, Gesichter und Haltungen regen die Fantasie und Assoziationskraft des Betrachters an. Was geschah bevor die Skulptur erstarrte? Welches Gefühl strahlt die Skulptur aus? Was können die Hände sehen, wenn die Augen blind sind?
Für die Präsentation wurde ein tänzerisch theatraler Rundgang erarbeitet, der vom Garten (mit Skulpturen-Märchen und Tanz um den Tänzerinnenbrunnen) in den ersten Ausstellungsraum (mit von den Positionen und Titeln der Skulpturen inspirierten Tänzen, Morgen – Nacht) führte und im unteren Geschoss mit einer Bewegungsszene um die Skulpturen endete. Die Präsentation wurde von Sushma Gütter gefilmt.
Die Kinder haben sich ungewöhnlich offen und neugierig auf dieses besondere Projekt in besonderer Umgebung eingelassen. Für die tänzerische Arbeit waren die mit wertvollen Skulpturen „besetzten“ Ausstellungsräume, mit ihrer hallenden Akustik und dem Publikumsverkehr eine besondere Herausforderung, die von den Kindern, der Projektleitung und der Museumleitung gemeistert wurden. Das im Vorfeld stark thematisierte Thema der Nacktheit (und die damit verbundene „Peinlichkeit“) verlor durch den künstlerisch kreativen Umgang mit den Skulpturen schnell an Bedeutung. Die Kinder haben sehr fantasievolle Geschichten zu den Skulpturen erfunden und sie in kleine szenische Darstellungen eingebunden.
Text: Daniela Grosset, Tanzpädagogin, TanzTangente