Camera Obscura aus LEGO-Steinen
Fotoprojekt von Schüler*innen mit dem Fotografen Swen Siewert an der Werbellinsee-Grundschule
Kann man aus LEGO-Steinen eine funktionierende Camera Obscura bauen? Ja, es klappt!
Gemeinsam mit dem Fotografen Swen Siewert haben 10 Schüler*innen aus den Jahrgängen 4 und 6 der Werbellinsee-Grundschule ihre eigenen Kameras gebaut. Im Projekt wurden die Ursprünge und Vorgänge fotografischer Prozesse anhand von selbstgebauten Camera Obscuras aus Lego-Steinen kennengelernt und ausprobiert.
Direkt nach der Fertigstellung der Legokameras hatten die Kinder die Aufgabe, interessante Motive auf dem Schulgelände zu entdecken oder sich selbst in unterschiedlichen Situationen zu portraitieren. Mit der Kamera zu fotografieren war gar nicht so leicht, denn durch das ungefähr 2 Millimeter große Loch der Legokamera fiel nur sehr wenig Licht. Folglich mussten sehr lange Belichtungszeiten einkalkuliert werden. Je nach Motiv und Tageslichtsituation lag die Belichtungszeit zwischen 5 und 30 Minuten. Die Schüler*innen fanden die richtige Belichtungszeit heraus, indem sie mit längeren oder kürzeren Zeiten experimentierten. In der Dunkelkammer konnten die Kinder den Entstehungsprozess eines analogen Bildes im Entwicklerbad mit Staunen verfolgen und selbst ausprobieren.
Das Anfertigen von Bildern mit der Lego-Camera Obscura mit frei wählbaren Motiven wurde bis zur Präsentation kontinuierlich wiederholt und optimiert. Besonders hervorzuheben war die Neugierde der Kinder beim Finden und Arrangieren von spannenden Motiven. Während des Projekts entstanden viele interessante Fotografien, die in der vorliegenden Fotodokumentation zu bestaunen sind (siehe Diashow). Dass diese kreativen Bilder mit einer solch rudimentären Kamera aus Lego gemacht wurden, war für viele Außenstehende bei der Präsentation im Dezember in der Schule kaum zu glauben. Die Schüler*innen lernten im Projekt mit der Hilfe von Swen Siewert, wie man mit den kleinsten Mitteln selbstständig fotografieren und gleichzeitig künstlerische Bilder entstehen lassen kann.
„Mir hat Spaß gemacht, dass ich erfahren haben, wie das mit dem Entwickeln funktioniert. Davor hatte ich wirklich keine Ahnung von dem Prinzip und von einer Kamera. Jetzt weiß ich halt, wie es funktioniert. Das Fotografieren hat auch Mega-Spaß gemacht! Ich war jedes Mal mit auf dem Foto. Beim Foto mit der Tischtennisplatte haben wir am Anfang zwanzig Minuten belichtet, dann war es komplett schwarz. Beim nächsten Mal ist das Fotopapier umgekippt, dann war auch nichts drauf. Danach haben wir sieben Minuten belichtet und es war auch noch schwarz. Am Ende haben wir drei Minuten belichtet, dann hat es geklappt!“ (Schülerin, 10 Jahre)
Fotograf: Swen Siewert (http://www.swensiewert.de)
Kulturbeauftragte: Petra Sporrer und Matthias Fliegel
Kulturagent: Alexander Müller
Projektzeitraum: September bis Dezember 2016
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen Berlin“ durchgeführt.