„Planet Mega ANGST Alpha“ – Eine Kooperation zwischen der Tanztangente / SuB Kultur e. V. und der Forschungscrew „Rainbowstar“ (Schüler*innen der 5./ 6. Klasse der Carl-von-Linné-Schule) im Fach „Schwerpunkt Bildung“
Seit 2016 arbeiten die Künstler*innen Christina Wüstenhagen, Wiebke Köplin und Johannes Welz (Tanztangente / SuB kultur e. V.) künstlerisch-interdisziplinär (Beat-Box, Sound, Film, Tanz, Performance, Comic und Zeichnung) mit den Schüler*innen der Carl-von Linné-Schule im Fach „Schwerpunkt Bildung“. Von März 2018 bis April 2019 begaben sie sich gemeinsam mit der 5./6. Klasse – der Forschungscrew Rainbowstar – und der Lehrerin Jaqueline Adam auf künstlerische Entdeckungssreise des Planeten Mega Angst Alpha. Ausgehend von den Geschichten und Erlebnissen der Kinder, entstand eine performative Rauminstallation, die am 5. April 2019 an der Schule präsentiert wurde.
Perspektive der Künstler*innen (Tanztangente / SuB Kultur e. V.):
Planet Mega Angst Alpha: ein Planet, eine Welt in der alle immer Angst haben. Doch welche Ängste haben die Bewohner*innen? Wann kommen sie zum Vorschein? Und haben sie auch mal keine Angst? Wie verhalten sich die Bewohner*innen, wenn Ängste ganz normal sind? Wie sprechen sie? Wie bewegen sie sich? Was für Kleidung tragen sie? Wie sieht die Wohnung eines Angsterianers aus? Gibt es Superheld*innen auf dem Planeten? Beginnend im März 2018 mit der 5. Klasse der Carl-von-Linné Schule, die nun in der 6. Klasse ist, haben wir uns auf eine Forschungsreise begeben, die all diese Fragen beantwortet. Mittlerweile sind wir zu Forscher*innen mit speziellen Fähigkeiten geworden, besuchen andere Planeten, die es geschafft haben sich vor Mega Angst Alpha zu schützen. Wir untersuchen deren Strategien, wie sie es geschafft haben nicht aufgefressen oder ausgesaugt zu werden. Diese Mission wird 2019 fortgeführt und in der ersten Aprilwoche vor einem Publikum präsentiert. Als Kompetenzen-Team mit Beatbox, Sound-Geschichten, Tanz und Film an Bord, arbeiten wir in den künstlerischen Prozessen mit den Schüler*innen interdisziplinär und entwickeln gemeinsam eine Simulation der Geschehnisse.
Perspektive der Lehrerin (Jaqueline Adam):
Wie bringt man Kinder, die voller Selbstzweifel, Ängste und geringem Selbstwertgefühl sind, dazu, über ihren eigenen Schatten zu springen, sich zu öffnen und sogar vor Publikum etwas aufzuführen?
Tina, Wiebke und Johannes haben mit viel Engagement, Verständnis, Kreativität, Einfallsreichtum, Einfühlungsvermögen, Herzlichkeit und Akzeptanz genau das geschafft.
Nicht immer lief alles einfach und glatt, aber auch diese Situationen waren wichtig, um voranzukommen. Die drei fanden einfach immer den Zugang zu den Kindern, suchten Lösungen oder versuchten sich in die Gefühle der Kinder hineinzuversetzen.
Gemeinsam mit der Gruppe wurden Ideen erarbeitet, der Teamgeist und der Zusammenhalt gestärkt, Vertrauen aufgebaut. Jedes Kind konnte seiner Kreativität freien Lauf lassen, jede einzelne Idee wurde aufgegriffen und im Laufe der Zeit eingearbeitet. Seien es ein vertonter selbst entworfener Comic oder ein Hörspiel nach einer ausgedachten Geschichte.
Schritt für Schritt entstand die Idee zu „Planet Mega Angst Alpha“. Es wurde gemalt, Geräusche aufgenommen, in Figuren geschlüpft, sich bewegt, getanzt und viel gelacht. Als der 5. April 2019, der große Tag der Aufführung herangerückt war, spürte man bei allen die Lust, aber auch die Angst, Aufregung und Anspannung. Alle gaben ihr Bestes und waren so mutig! Es gab viel Beifall und dann flossen bei allen Beteiligten die Tränen – Tränen der Freude, des Glücks und des Stolzseins auf das, was in einem Jahr erreicht wurde.
Für die Kinder war es eine unglaublich tolle Erfahrung, die sie in ihrer Entwicklung und ihrem Selbstwertgefühl enorm gestärkt haben, für uns eine riesige Freude, dies zu sehen und mitzuerleben.
Danke euch dreien, Tina, Wiebke und Johannes, ihr wart mit so viel Herzblut dabei!
Ein riesiges Dankeschön an alle, die uns dieses Projekt ermöglicht haben und natürlich an Maja-Lena Pastor von den Kulturagenten für kreative Schulen Berlin.
Perspektiven der Schüler*innen:
„Hi, ich bin die Feenkönigin Marie und erfülle alle Wünsche (bing bing bing!). Ich und meine Feenprogramiererinnen möchten euch Danke sagen. Es war echt toll! Wir konnten kreativ sein, laut sein, uns bewegen und auspowern. Es ist sehr schade, dass es jetzt vorbei ist. Wir würden gerne weiter machen. Alles, was wir erlebt haben, hat uns gefallen. Wir konnten daraus lernen, wir haben gelacht, geweint, geschrien, gesungen und gemalt. So etwas Tolles habe ich noch nie erlebt. Danke, dass ihr für uns da wart.“
„Ich bin der Cowboy und ich möchte mich bei euch bedanken, dass ihr mich so weit gebracht habt! Ihr habt mir geholfen, dass ich mich auf die Bühne getraut habe. Ich fand auch toll, dass ich nur durch euch so mutig geworden bin. Euer Cowboy.“
„Ich finde gut, dass wir zusammen so ein schönes Projekt gemacht haben. Ich wünsche mir, dass die Zeit länger wäre. Ich fand es gut, dass aus einer kleinen Idee so etwas Großes entstanden ist.“
„Hallo! Ich bin Zukunftsmario. Ich fand die Zeit mit Johannes, Tina und Wiebke toll. Am meisten habe ich mich immer aufs Malen gefreut, aber die anderen Sachen haben mir auch Spaß gemacht. Ich hoffe, andere Kinder werden auch viel Spaß haben. Vielleicht könnte ich mir auch angucken, was andere Kinder gemacht haben.“
Text: Christina Wüstenhagen, Jaqueline Adam, Schüler*innen der 5./6.Klasse, Maja-Lena Pastor
Fotos: Jaqueline Adam, Maja-Lena Pastor
Beteiligte:
Kunst- und Kulturpartner:
Künstler*innen: Christina Wüstenhagen, Wiebke Köplin, Johannes Welz
Tanztangente / SuB Kultur e. V.
Kulturagentin: Maja-Lena Pastor
Carl-von-Linné-Schule:
Forschungscrew Rainbowstar: Hexe Kitzel, der Geisterhund, die Feenkönigin, Selin, Zukunftsmario, die Mega-Maus, der Space-Cowboy (Schüler*innen der 5. / 6. Klasse)
Lehrerin: Jaqueline Adam