Im Rahmen der Projektwoche der Kurt-Tucholsky-Schule 2013 führte der Künstler Karl Heinz Jeron mit dem Musiker Georg Illing, ehemaliger Schüler und jetzt Lehrer der KTO ein Projekt mit selbstgebauten elektronischen Klangerzeugern durch. Die Geräte wurden durch Obst und Gemüse mit Spannung versorgt und gesteuert.
Sie erzeugten frische elektronische Musik aus altem Obst und Gemüse. Wie klingt eine Kartoffel? Leicht gequält auf jeden Fall: Sie fiept, wimmert und quietscht, es ist sogar Empörung herauszuhören. Kopie oder Fälschung? Beim Selbermachen fällt die Antwort leicht.
Dazu mehr auf der Webseite Karl Heinz Jerons aus dem Text unter: http://jeron.org/fresh-music-for-rotten-vegetables/?lang=de
"Es heißt, simple Metallelektroden aus Kupfer und Zink in Schlamm oder in Früchte gesteckt, können Menschen in sehr entbehrungsreicher Lebenssituation elektrisches Licht für einen ganzen Tag liefern – eine durchaus praktikable Lösung für entlegene, ländliche Regionen auf dieser Welt, die ohne Strom leben müssen. Das Experiment in der eine Kartoffel dank chemischer Reaktion zur Batterie wird, kennen vielleicht einige aus der Schule. In der partizipativen und lustvollen Installation von Medienkünstler Karl Heinz Jeron wird noch ein weiterer Aspekt des Umgangs mit Ressourcen bewusst: Der Künstler bittet auf Märkten und in Supermärkten um Gemüse und Obst, dass meist aus visuellen Gründen aussortiert wird und als unverkäuflich gilt. Mit diesem Wohlstandsüberfluss komponiert Jeron mit den Workshop-Teilnehmern „Fresh Music for Rotten Vegetables“. Selbstgebaute elektronische Klangerzeuger werden mit der elektrischen Spannung aus dem gesammelten Gemüse gespeist und gesteuert. Je nach Zustand des Gemüses werden Ton, Klangfarbe und Lautstärke variiert. So entsteht ein improvisiertes Musikstück, aus einfachsten Bauteilen und einer Beilage. Die Klanginstallation nimmt Bezug auf das Konzept der Aleatorischen Musik, einer Musik die auf Zufall und Improvisation beruht, und auf John Cage, Pierre Boulez und Iannis Xenakis zurückgeht. Des Weiteren ließ sich Karl Heinz Jeron vom Titel des Debütalbums der kalifornischen Politpunkband Dead Kennedys aus dem Jahr 1980 inspirieren, das “Fresh Fruit for Rotting Vegetables” heißt. Die Band bringt in ihren Songtexten vor allem Kritik an sozialer Ungleichheit zum Ausdruck."
Weitere Arbeiten des Künstlers unter: http://jeron.org