"Das brauchen wir nicht - so ein Museum. Wir brauchen was anderes!". Das war die Haltung der italienischen SESB-Klasse, als sie im letzten Schuljahr Theater im Museum selber machen sollten. Aus dieser Haltung entwickelte sich für dieses Schuljahr ein Projekt, in dem die Schülerinnen und Schüler selber entscheiden sollten, wovon ihr Theaterstück handeln soll.
Für die Schülerinnen und Schüler der 8e ging es in diesem Theaterprojekt um Selbst- und Mitbestimmung. In vorbereitenden Workshops, die von der Theatermacherin Anja Scheffer, dem Kulturagenten und der Sozialpädagogin der Schule durchgeführt wurden, stellte sich schnell heraus, dass die Schule selbst eine Art Museum ist, wo sich viel "altes Zeug" angesammelt hat: In den Räumen und in den Köpfen gerade von den Lehrerinnen und Lehrern.
Daraus entstand ein Theaterstück, das wie eine Talk-Show bzw. Koch-Show aufgebaut war. In der Schulküche wurden Rezepte für Veränderungen entwickelt und zu einer Mini-Inszenierung über Gewalt & Mobbing, die Qualität der Schule und die Unzufriedenheit über Unterricht und Lehrer zusammengeschnippelt.
Zentraler Lernerfolg war es nicht nur, den Beteiligten einzuräumen, sich zu äußern und "zu meckern", sondern dies mit dem Mitteln theatraler Arbeit zu tun und Bühnencharaktere zu entwickeln, die stellvertretend für Schülerinnen und Schüler und Lehrerschaft sprechen sollten.
Im zweiten Schulhalbjahr 2013/14 wird es dann wieder darum gehen, sich mit dem Museum anzufreunden und aus der Erfahrung, selber Bühnenkunst zu machen, auch andere Künste einzubeziehen.
Das Projekt wurde von Thanassis Kalaitzis und Anja Scheffer entwickelt und gemeinsam mit der Klassenlehrerin Francesca Locanto und der Schulsozialarbeiterin Doris Geier umgesetzt.