Ein Schießstand, an dem sich die Besucherinnen und Besucher mit einer Pistole bewaffnet zu ethischen Fragen äußern; eine Hörstation mit Geschichten von Schülerinnen und Schülern, die als Kinder versehentlich ihre Haustiere ermordet haben; eine interaktive Bildrecherchestation: Eine ganze Schule beschäftigte sich im Rahmen des Vermittlungsprojektes WHEN EDUCATION TURNS TO ART mit der Ausstellung FIRE AND FORGET. ON VIOLENCE in den KW Institute for Contemporary Art, die mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst geläufige Vorstellungen von Krieg und Gewalt überprüft.
Mit Blick auf die Ausstellung entwickelten Studierende der weißensee kunsthochschule berlin und das Kunstkollektiv a7.außeneinsatz in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen der Heinz- Brandt-Schule Pankow Arbeiten, die die künstlerischen Recherchen zu Gewalt und Waffen im Alltag dokumentieren. Experimentell wurden Wahrnehmungsprozesse im Rahmen der Ausstellung erprobt. Workshops rund um das Thema „Fire and Forget“ (ein Begriff für Waffensysteme, die aus gefahrloser Distanz zum Feind ausgelöst werden) wurden im Vorfeld der Ausstellung in der Jugendkunstschule Pankow angeboten. Parallel zur Ausstellung fand am 23. Juni 2015 ein von den Schülerinnen und Schülern und Studierenden konzipierter PHILOSOPHISCHER SALON mit eingeladenen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zum Thema Gewalt in den KW statt, zu dem alle 400 Schülerinnen und Schüler der Heinz-Brandt-Schule eingeladen waren.
Eine Auswahl der Ergebnisse wird am 18. und 19. Juni 2015 als Teil des Rundgangs der weißensee kunsthochschule berlin im Projektraum KW Projects der KW präsentiert und sukzessive erweitert, um über den Diskurs mit den Werken der Ausstellung hinaus einen Dialog anzuregen und neue Perspektiven zu öffnen. Ziel des Vermittlungsansatzes war es, die Auseinandersetzung mit Gewalt und mit Waffen unweigerlich als Teil unserer Realität zu begreifen – und nicht als ein Problem, dessen man sich durch Ignoranz oder Verweigerung entledigen könnte.
WHEN EDUCATION TURNS TO ART ist ein Projekt im Rahmen von „Künste öffnen Welten“, einem Programm der BKJ im Rahmen von „Kultur macht stark“ des BMBF, und wurde durch das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ermöglicht. Kooperationspartner sind die Heinz-Brandt-Schule, die Jugendkunstschule Pankow, die KW Institute for Contemporary Art, die RAA Berlin, die weißensee kunsthochschule berlin und a7.außeneinsatz.
FIRE AND FORGET. ON VIOLENCE wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Die Publikation sowie das Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm werden gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.