Im Projekt "VOIDS.Leerstellen" arbeiteten Schülerinnen und Schüler* einer 8. Klasse der Refik-Vesli-Schule, ihre zwei Lehrerinnen Sandra Zeiske und Doris Voss sowie die Künstlerin Anja Scheffer und der Künstler Hendrik Scheel vier Wochen lang im Jüdischen Museum Berlin zusammen. Die Premiere fand am 30. September 2016 im Jüdischen Museum Berlin (JMB) statt.
Ziel der Zusammenarbeit war es in den Räumlichkeiten des JMB gemeinsam ein Vermittlungsformat zu erforschen: „VOIDS.Leerstellen“ ist eine Mischung aus Performance und interaktiver Führung und soll alle Gäste des Museums – von jung bis alt – erreichen. Im gemeinsamen Austausch entstand die Idee, mit theatralen Mitteln ein interaktives Format zu entwickeln.
Während des Projekts wurde die Architektur gemeinsam erforscht und darüber inhaltliche Themen wie der Holocaust und aktuelle politische sowie gesellschaftliche Fragen verhandelt und in verschiedenen Formaten umgesetzt. Im Mittelpunkt der Projektarbeit stand ein ästhetisch-forschender Ansatz. Ausgehend von Erforschung und Austausch über Erfahrungen, Sinne und Wahrnehmungen entstand in einem partizipativen Prozess die Inszenierung im Raum. Mithilfe ästhetischer Methoden wurde die Architektur erforscht: In Bezug auf die Akustik, visuelle und taktile Elemente wurde das JMB erkundet und die Sinne sensibilisiert. Daraus entstanden Bühnenbild-Modelle, die neben weiteren Material-, Sound- und Raumrecherchen selbst kuratiert in der Ross-Galerie präsentiert wurden. Das Verhalten der Gäste des Museums wurden in ethnographischen Beobachtungen kartographiert und in die Modelle eingearbeitet, Themen des JMB in Elfchen und Chören verarbeitet, Irritationen mittels theatraler Improvisationen im Raum inszeniert und Geschichten über Gegenstände des JMB geschrieben.
Im Garten des Exils entstand zudem eine Bewegungsperformance, die die Besucherinnen und Besucher zu einer "Erfahrung mit geschlossenen Augen" einlud. Die Besonderheit war, dass die Schülerinnen und Schüler sich den Ort selbstständig erschlossen, aneigneten und als Gruppe eine inszenierte, interaktive (Auf)Führung mit vielen Besucherinnen und Besuchern anleiteten.
Zu den vier performative (Auf)Führungen (je 90 Minuten) kamen insgesamt 200 Gäste. In der Schule wird das Projekt anderen Schulklassen während des gesamten Schuljahres vorgestellt: als Collage aus Videodokumentation, Erzählung, Diskussion und theatraler Führung. Die Akademie des JMB stellt die Zeichnungen und Modelle der Ausstellung dauerhaft aus.
Ziel war es eine neue Form der Zusammenarbeit und der Präsentation im Museum zu erarbeiten sowie darüber nachzudenken, wie diese spezifischen Erfahrungen von einem Ort an einen anderen übertragen werden könnten. Das Projekt richtet sich an die Schülerschaft der Refik-Veseli-Schule, an ihre Leherinnen und Lehrer, die Eltern, an die Besucherinnen und Besucher des JMB und an die Akteurinnen und Akteure der Kulturellen Bildung in Berlin.
* Eine Anmerkung zur Schreibweise: Es bestehen heute viele Möglichkeiten der Indikation von Geschlechtervielfalt in der Schriftsprache. Die Autorin des vorliegenden Textes bevorzugt die Verwendung des „*“, das gerade durch die Unterbrechung von Substantiven performative Hinweise auf real existierende Geschlechtervarianz jenseits von Männlichkeiten und Weiblichkeiten produziert. Die "Erschwerung" der Lektüre durch diese Unterbrechungen ist daher intendiert – wie in der kulturellen Bildung geht es auch an dieser Stelle nicht immer zwangsläufig darum, möglichst "einfach" und "freundlich" zu agieren. Da diese Option in der gängigen Schreibweise der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung nicht gegeben ist, möchten die Autorin diesen Absatz als Fussnote einsetzen, um ihre Selbstverständnis zu unterstreichen.
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