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Eine Schülergruppe der Rosa-Parks-Schule Herten gestaltete ein großformatiges Graffitifür den Eingangsbereich der Schule rund um das Thema Vielfalt, Respekt und Toleranz. Das Kunstwerk steht für ein friedliches Miteinander in der Schulgemeinschaft und ist in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Herten im Rahmen des Landesprogramms „Demokratie leben!“ entstanden. Der Auslöser war eine Anfrage des Kinderkanals der ARD, die in der Schule eine Sondersendung zum Thema „Toleranz“gedreht haben. So entstand die Idee, ein Kunstprojektzu realisieren, welches im Rahmen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ durchgeführt werden sollte.
Thematische Einstimmung
Mit einem offenen Austausch einer Schülergruppe aus den Jahrgangsstufen 5-8 zu den Begrifflichkeiten „Toleranz, Freiheit, Demokratie“ begann das Projekt. Zwei Doppelstunden lang haben 12 Schülerinnen und Schüler mit den „Demokratie-Leben“-Moderatorinnen Sabine Weißenberg (Kulturbüro der Stadt Herten) und Daniela Franken-Vahrenholt (Haus der Kulturen Herten) über Einstellungen, Haltungen, Vorbehalte gegenüber kulturellen Unterschieden im täglichen Miteinander diskutiert. Sehr schnell kamen die Schüler zu dem Ergebnis, dass niemand aufgrund von Religion, Hautfarbe oder anderen Merkmalen ausgegrenzt werden darf. Daraus entwickelte sich die Idee, das respektvolle Miteinander in der Schulgemeinschaft in Form eines Graffitis für alle sichtbar zu machen. Als Ort wurde die rechte Wandhälfte des Haupteinganges ausgewählt. Da die Rosa-Parks-Schule seit einigen Jahren im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“ regelmäßig kulturell-künstlerische Bildungsprojekte durchführt, wurde entschieden, gemeinsam mit einem Künstler ein farbenfrohes Kunstwerk für den Eingangsbereich der Schule zu realisieren.
Die künstlerische Umsetzung
Im nächsten Schritt erfolgte die Realisierung des Projekts im Kunstbereich der Schule. Zunächst mussten die Begriffe Toleranz, Freiheit, Demokratie in Bilder übersetzt werden. Es wurden vielfältige Assoziationen zusammengetragen, die in einzelne Skizzen übertragen wurden. Für Fatima, die vor eineinhalb Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist, war der Begriff „Freiheit“ besonders wichtig. Daher gestaltete sie zwei Hände in Handschellen, deren Ketten in der Mitte zerrissen waren. Für Dalya war es wichtig, die Schule symbolisch darzustellen, weil sie sich für jedes Kind auf der Welt wünschte, eine Schule besuchen zu können. Und Max verfasste einen tiefgründigen Text über die Frage, warum Kunstprojekte dieser Art nicht nur für die Schule, sondern für uns alle wichtig sind. Aus der Ideensammlung entstanden drei Bildbereiche: die Schriftgestaltung, die Symbole und die Landschaften. Die Schüler teilten sich in drei Gruppen und setzten aus dem Ideenpool jeweils eine eigene Komposition zusammen. Anschließend einigten sie sich über verbindende Komponenten der drei Teilbereiche, wie beispielsweise fliegende Luftballons, Sterne und Wolken. So entstand eine Gesamtskizze als Vorlage für das Wandgraffiti. Nach der Skizzenarbeit erfolgten Übungen zum richtigen Umgang mit Spraydosen. Zwei Projekttage lang unterstützte der Graffiti-Künstler Michael Rockstein die Schüler bei der technischen und künstlerischen Umsetzung. An weiteren zwei Projekttagen übertrugen sie ihre Vorlage auf die Wand und sie sprayten die farbigen Motive. So entstand ein beeindruckendes Wandbild direkt im Eingangsbereich der Schule.
Die feierliche Eröffnung des Kunstwerks
Um die Arbeit der Schüler wert zu schätzen und es der Schulgemeinschaft sowie der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde das Kunstwerk in einem Festakt enthüllt. Dazu waren alle Beteiligten, die Eltern der jungen Künstlerinnen und Künstler, die Vertreter der Stadt Herten, die Presse und jeweils eine Klasse aus den Jahrgangsstufen 5-10 in das Forum der Schule eingeladen. Gerald Asamoah hat in seiner Funktion als Pate im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die feierliche Enthüllung des großen Graffitis in Anwesenheit vieler Schülerinnen und Schüler, Eltern und Gäste übernommen. Abschließend tauschten sich die Beteiligten bei einem gemeinsamen Umtrunk im Café der Schule aus und jeder konnte einen Ausschnitt des Graffiti-Motivs in Form einer schön gestalteten Postkarte mit nach Hause nehmen.
„Besonders berührt hat mich, von den Beteiligten des Projekts zu hören, wie sie aus ihrer Sicht Begriffe wie Freiheit, Frieden und Gleichheit beschreiben. Die Kinder aus der Künstlergruppe, die zugewandert sind, haben sehr spezielle Erfahrungen gemacht. Es war beeindruckend, wie sie diese mit den anderen geteilt haben. Beim Festakt war zu spüren, wie auch ihre Mitschülerim Publikum gebannt zugehört haben. Das Graffiti am Eingangsbereich ist ein Blickfang geworden und ich hoffe, dass es immer daran erinnern wird, wie Vielfalt und Einigkeit an unserer Schule gelebt wird.“ Tobias Hohlmann, stellvertretender Schulleiter der Rosa-Parks-Schule HertenDie Sondersendung "Neuneinhalb" mit dem Beitrag der Schule wurde am 22. November 2017 um 19:25 Uhr im KiKa und in der ARD ausgestrahlt: