Unter diesem Slogan "Tierquälerei. Unterdrückung. Rassismus. Krieg" fand am 12. Juli 2017 um 8:00 Uhr eine Protstaktion einer 9. Klasse der Refik-Veseli-Schule vor dem Schulgebäude statt.
Während zwei Wochen beschäftigten sie die Fragen: Macht Protest überhaupt Sinn? Wogegen würde ich protestieren? Was stört mich am meisten? Welche Aktion könnte ich starten, um etwas zu verändern? Kann man überhaupt etwas verändern? Wie haben die Leute früher protestiert? Was hat das bewirkt? Wie protestieren die Leute heute? Welche Formate gibt es?
Neben Recherchen über Formate (Flashmob, Unsichtbares Theater, Menschenkette, Sitzblockaden, Petition, Reclaim the Street, Adbusters, Mahnwache, Bed-In, Clownarmy, Kreidebotschaften, Pizza-Attacke, Shit-Storm) wurden auch Themen (wie Tierquälerei, Unterdrückung, Rassismus, Krieg, Armut) von den Schülerinnen und Schülern* verhandelt und darüber diskutiert, für was oder wen sie eintreten möchten, warum das wichtig oder unwichtig ist, was Proteste bewegen können oder sollen etc.
Während des gemeinsamen Prozesses erprobten sie unterschiedliche Protestformen theatral, im öffentlichen Raum oder in Diskussion mit Freundinnen und Freunden und Bekannten. Für den 12. Juli entschieden sie sich das Schulhaus abzuriegeln und eine Kundgebung auf dem Schulhof zu veranstalten.
* Eine Anmerkung zur Schreibweise: Es bestehen heute viele Möglichkeiten der Indikation von Geschlechtervielfalt in der Schriftsprache. Die Autorin des vorliegenden Textes bevorzugt die Verwendung des „*“, das gerade durch die Unterbrechung von Substantiven performative Hinweise auf real existierende Geschlechtervarianz jenseits von Männlichkeiten und Weiblichkeiten produziert. Die "Erschwerung" der Lektüre durch diese Unterbrechungen ist daher intendiert – wie in der kulturellen Bildung geht es auch an dieser Stelle nicht immer zwangsläufig darum, möglichst "einfach" und "freundlich" zu agieren. Da diese Option in der gängigen Schreibweise der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung nicht gegeben ist, möchten die Autorin diesen Absatz als Fussnote einsetzen, um ihre Selbstverständnis zu unterstreichen.