Die Gesamtschule Wulfen ist Teil eines großen Stadtumbauprojekts in Barkenberg. Viele Geschichten ranken sich um die Veränderung innerhalb des angrenzenden Stadtteils. Denn hier sollte die "Neue Stadt Wulfen" entstehen, ein Wohnprojekt für Beschäftigte im Bergbau. Aber die Zeche kam nicht. Nun soll Barkenberg ein soziales und auf Gemeinschaft ausgerichtetes Wohnquartier werden. Die wenigsten Schülerinnen und Schüler kennen diese Hintergründe. Daher entwickeln die Theaterpädagoginnen Sabine Eschen und Franziska Rieckhoff vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel in Kooperation mit dem Stadtteilbüro mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern ein Performance-Audio-Ballett durch Barkenberg.
Diese künstlerische Auseinandersetzung ist ein einzigartiges Format und unterscheidet sich grundlegend von einer herkömmlichen Stadtführung. Die Jugendlichen entwickeln eine theatrale Performance, die nach Fertigstellung allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt wird. Das Stadtteilbüro, das Gemeinschaftshaus, einige Eltern und ehemalige Lehrerinnen und Lehrer helfen den Machern bei der inhaltlichen Ausgestaltung. Nach Fertigstellung werden also Schülergruppen über den Napoleonsweg marschieren, sie werden begrünte Innenhöfe suchen und die Schutzgöttin der Bergleute hautnah kennenlernen. Nebenbei erfahren sie die architektonische Rafinessen des Quartiers. Das komplexe Projekt beleuchtet die kulturelle Schulgeschichte, die eng mit der Stadtteilgeschichte und der Bergbautradition verknüpft ist. Auf diese Weise wird Stadtgeschichte ganz konkret erlebbar.
Das Projekt hat beim "War Was? - Geschichtswettbewerb 2015" den ersten Preis in der Kategorie Schulprojekte gewonnen!