Der neue Namensgeber der Schule F.W. Murnau war Thema dieser Projektwoche. Zu Beginn des neuen Schuljahres setzten sich die Schülerinnen und Schüler künstlerisch mit dem Thema F. W. Murnau auseinander. Ein Projekt im 7. Jahrgang beschäftigt sich beispielsweise mit dem Thema Stummfilm. Dieses Projekt war ein klassenübergreifendes Projekt. Drei Künstlerinnen aus den Bereichen Film, Foto und Schauspiel erarbeiteten mit den Schülerinnen und Schülern einen eigenen Stummfilm. Der Kanal 21 wiederum hat mit Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse eine Fernsehreportage zum Thema gedreht und der Künstler Peter Küstermann erstellte im Ästhetikkurs eines 10. Jahrgangs eine Sonderbriefmarke. Der Graffiti Künstler Mathis Arendt hat mit dem 7. Jahrgang Motive aus Filmen von F.W. Murnau übertragen, kombiniert und zu einem Gesamtbild gebracht. Hierfür wurden die Toilettenräume als Fläche genutzt.
1. Stummfilm, Jahrgang 7
Beteiligte Künstlerinnen: Claudia Oberste-Hedtbleck, + Annelana Balke
Der Stummfilm und seine Besonderheiten waren Inhalt des Projektes. Dabei sollte es unter anderem um das Kennenlernen des Regisseurs F.W. Murnau, seine Filmen, seiner Arbeitsweise und Bestandteilen gehen, die bei Stummfilmen eine Rolle spielen. Die Schwerpunkte waren unterschiedlich gelagert: Die Schülerinnen und Schüler können sich selbst als Stummfilmstar inszenieren. Dazu gehört die "Maske", die Kleidung, der mimische Ausdruck. Zu Hilfe konnten dabei Bilder von Stumm-Filmstars eingesetzt werden. Alternativ wurden die Themen der filmisch/fotografischen Darstellung von früher und heute dargestellt.
2. Licht und Schatten, Jahrgang 5
Beteiligte Künstlerin: Stephanie Gauster
Friedrich Murnau, der Namensgeber der Gesamtschule, wusste um den Reiz von Licht- und Schattenspielen und verstand diese in seinen Filmen immer wieder neu zu variieren. In diesem Projekt ging es genau darum – um Licht und Schatten und die Möglichkeiten, bildnerisch-künstlerisch damit zu arbeiten. Das Projekt war so konzipiert, dass jeden Tag in der Projektwoche mit einer anderen 5. Klasse gearbeitet wurde. Die Themenbereiche (1. körperliches Schattenspiel, 2. Herstellen von Bildern, 3. Stabpuppentheater) wurden einführend bearbeitet. Zu Beginn des Projekttages wurde mit den eigenen Körpern, Objekten und selbst gezeichneten und anschließend ausgeschnittenen Figuren vor eine Lichtquelle experimentiert. Die Schüler erwarben so spielerisch Kenntnisse über Licht und Schatten sowie die Veränderbarkeit von Objektgrößen durch Entfernungen.
Konkret wurden Schattenexperimente in Gruppen durchgeführt wie:
- den Schatten eines Partners/Partnerin fangen,
- die Hände im Schatten geben,
- einen Gegenstand zeichnen, ihn ausschneiden und mit Hilfe eines Overheadprojektor damit spielen,
- Handschatten erraten,
- eine Schattenoperation durchführen, etc.
Weiter entstanden Bilder zum Thema Schatten, Licht & Dunkelheit („Was macht mir Angst in der Nacht“ - eine Monstercollage). Als letztes wurden thematisch zu Murnau Stabfiguren hergestellt und bei einer Abschlusspräsentation eine Schattenparade aufgeführt.
3. Schattenspiel, Jahrgang 5
Beteiligter Künstler: Gilbert Bender
Einführung Schattenspiel
Die Möglichkeiten des Schattenspiels gehen von Kleinfiguren, Folien, die auf einem kleinen Schattenschirm gezeigt werden, über Tageslichtprojektoren bis hin zur Projektion auf Bettlaken und Einbeziehung des Körpers in die Inszenierung. Thematisch wurde direkt auf die Filme von Murnau zugegriffen, indem nach Vorstellung einiger Murnau- Filmsequenzen eigene Sequenzen entwickelt werden. Außerdem wurde ein Lehrerworkshop angeboten.
4. Schattenwelten, Jahrgang 5
Beteiligter Künstlerin: Petra Timmas
Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit der Frage auseinander: Wie will ich mich darstellen, welches Schattenbild soll von mir entstehen? Dabei wurden Hände und Gegenstände hinzugenommen. Die entstandenen Einzel- und Gruppenaufstellungen wurden fotografiert. Anhand der schwarz-weiß Ausdrucke wurde das Bild mit Farbe weiter bearbeitet. So eröffnete sich ein neuer Weg zum Selbstporträt.
5. Druck machen!, Jahrgang 5
Beteiligter Künstler: Marius Kuklik
In dem Kurs wurden kleine Drucke selber hergestellt. Das Grundprinzip (spiegelverkehrtes Schreiben) war schnell erklärt, so dass die Schülerinnen und Schüler schnell mit dem arbeiten anfangen konnten. Das Motiv wurde mit einem Kugelschreiber oder Bleistift auf dünne Styroporplatten gezeichnet, dadurch wurde das Motiv in die Platte hineingedrückt. Danach wurden die Platten dünn mit wasserbasierenden Linoldruckfarbe eingewalzt und mit einer Druckpresse gedruckt. Das Motiv erschien dann als weiße Linie, andere Papierfarben waren ebenfalls möglich. Zunächst wurden kleine Formate in Postkartengröße hergestellt, danach konnten je nach verbleibender Zeit auch größere und mehrfarbige Motive gedruckt werden. Das maximale Druckformat war knapp 40x50 cm, so dass kleinere Schülergruppen an einem gemeinsamen großen Druck arbeiten konnten. Thema war das Kino, zum Beispiel eine Lieblingsfigur aus einem Stummfilm und als Gegenüber aus einem modernen Kinofilm. Passend zur 800 Jahr Feier Bielefelds konnten die Schüler auch kleine Druckplatten von ihren Häusern oder Gebäuden aus Bielefeld machen, die dann zu einem großen Druck einer Stadt zusammengesetzt und auf einem großen Bogen Papier gedruckt wurden.
6. Mailart, Jahrgang 8
Beteiligter Künstler: Peter Küstermann
Ziel dieses Projekts war die Erstellung einer eigenen Sondermarke der Deutschen Post für die FWM-Gesamtschule und die Einführung in die Mailart als zeitgenössische globale nicht-kommerzielle Kunstform. Zudem setzten sich die Schülerinne und Schüler mit der Künstlerrolle im Beuys´schen Sinne im Gefolge von Dada und Fluxus sowie mit der Anbindung an den Mainstream über die Biennale und die documenta auseinander. Erarbeitet wurden zudem Netzwerkstrukturen des Sender-und-Empfänger-Modells anhand des Projekts CITY OF THE FUTURE, an dem Schülerinnen und Schüler der FWM-Gesamtschule beteiligt waren. Sie waren an laufenden ausgewählten Mailart-Projekten im In- und Ausland beteiligt und erhielten so Erfahrung der Grundregeln. Das künstlerische Spiel mit den postalischen Elementen der Geschichte der „Artistamps“ als besonders prägnanter Ausdrucksform der Mailart aber auch die Erarbeitung und Gestaltung einer eigenen Artistamp durch jede/n Schüler/in waren Bestandteil dieses Projektes. Zudem besuchten die Schülerinne und Schüler den Grafiker in seinem Atelier, lernten seine Arbeitsbereiche Satz, Druck und Perforationsprozess kennen und gestalteten eine eigene offizielle frankaturgültige Sondermarke der Deutschen Post. Am Ende präsentierten die Schüler ihre selbstgestalteten und selbstgefertigten Artistamps in original historischen Postuniformen, in einem eigenen Kunstpostamt in der Stadtteilbibliothek Bielefeld-Stieghorst.
7. Graffiti, Jahrgang 9
Der Spühdosenkünstler Mathis Arendt arbeitete mit den Schülerinnen und Schülern innerhalb der Projektwoche zum Thema Murnaus Filme. Hier wurden einzelne Sequenzen aus schwarz/weiß Filmen als Vorlage gemeinsam ausgewählt, ergänzt, verfremdet und so weiterbearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten sowohl mit selbstangefertigten Schablonen und auch frei gearbeitet. Das Gesamtbild wird in den Toilettenräumen aufgesprüht.
8. Kamera läuft, Jahrgang 8
Beteiligte Kulturinstitution: Kanal 21
Die Schülerinnen und Schüler haben mit fünf Filmern des Kanal 21 (Bielefelder Bürgerfernsehen) einen Film gedreht, der den Bogen zwischen der Person F.W. Murnau und der Schule spannt. Die Beteiligten Schülerinnen und Schüler haben alle notwendigen Schritte, über die Recherche (Murnau Gesellschaft Bielefeld), Produktion bis hin zum Schnitt selbst entwickelt und durchgeführt. Das Endprodukt soll im Bürgerfernsehen gesendet werden.