Projekte
Wenn der weiße Hai jemanden auf die Palme bringt – Illustriationen beim Tag des Buches

Geplante städtebauliche Neuerungen werden in naher Zukunft das Gebiet Dulsberg 6 / Barmbek-Süd 7 gundlegend verändern. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich in einem Workshop unter Leitung von Kim Welling und Joscha Schell mit den anstehenden Veränderungen auseinander und entwickelten eigene fotografische Arbeiten, welche ihre persönliche Sichtweise auf die lokalpolitisch viel diskutierten Umstrukturierungen zum Ausdruck bringen.
In unmittelbarer Nähe zur Stadteilschule Barmbek in Hamburg, entlang der Bahngleise zwischen den Straßen Dehnheide und alter Teichweg, befindet sich ein Gebiet, welches derzeit von verschiedenen Kleinunternehmen und Schrebergärtnern genutzt wird. Das Gelände, das beim Vorbeigehen kaum ins Auge fällt, ist Gegenstand einer aktuellen Debatte um urbane Transformationsprozesse im Stadtteil. Von einer Autowerkstatt mit Autohandel, die umgesiedelt wird, um anderenorts mehr Platz für Wohnraum zu schaffen, über Urban-Gardening Projekte, bis zu einer Turnhalle: Die Pläne verschiedener Interessensgruppen sind divers.
Ein Ziel des Fotoworkshops war es, gemeinsam mit den Schülern zu ergründen, was auf dem Gelände stattfindet und welche Pläne für die Zukunft existieren. Die Ausgangssituation, ein sich veränderndes Gebiet – ein Möglichkeitsraum, sollte das gemeinsame Thema für künstlerisch-fotografische Arbeiten werden, die sich auf persönliche Art und Weise damit auseinandersetzen.
Zur Einarbeitung in den achtwöchigen Workshop fanden verschiedene Veranstaltungen statt: eine gemeinsame Ortsbegehung, ein Vortrag zu den lokalpolitischen und städteplanerischen Dimensionen des Gebiets von Seiten des Stadtteilrats, wie auch die Vorstellung etablierter fotografischer Positionen, die sich mit Orten und ihrer Veränderung beschäftigten (z.B. Peter Piller, Paul Graham oder Joachim Brohm).
In den folgenden vier Wochen entwickelten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen eine eigene Sicht auf die anstehenden, möglichen Veränderungen ganz in ihrer Nähe und überlegten, wie sie diese fotografisch bestmöglich zum Ausdruck bringen können. Hierbei legten die einzelnen Gruppen den Fokus auf ganz unterschiedliche Aspekte, wie z.B. die Interessen der Kleingärtner, die Abnahme von Grünflächen oder die Forderung nach mehr sozialem Wohnungsbau im Stadtteil. Genauso unterschiedlich wie die Interessen der Schülerinnen und Schüler war auch ihre Herangehensweise. Einige führten Interviews mit den Betroffenen, andere versuchten den derzeitigen Zustand des Gebiets zu dokumentieren oder kommentierten den Prozess in ironisierenden Collagen.
Bei der Umsetzung war die genaue Planung der verschiedenen Arbeitsvorhaben ebenso wichtig wie das Meistern technischer Herausforderungen. Immer wieder wurden die Zwischenergebnisse in Kleingruppen besprochen und über mögliche Verbesserungen diskutiert.
Das Projekt endete mit einer Ausstellung in der Schule. Die Vorbereitung der Ausstellung spielte in der
Schlussphase des Workshops eine wichtige Rolle: Es musste über die Präsentation der entstandenen Fotografien, Texte und Filme entschieden werden.
Während der Ausstellung, die auch tagsüber geöffnet hatte, waren die Schülerinnen und Schüler anwesend und sprachen mit den Besuchern über ihre Werke und das Thema. Abends hatten Anwohner und andere Interessierte die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen.
Die Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler, sind heterogen und subjektiv. Gemein haben sie, dass alle die Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums Fotografie erproben.