Überregionale Akademie: „Schulkultur und Lernprozesse – Wer lernt was, wie, wann, wo und zusammen mit wem?“

10. November 2012

Im November 2012 trafen sich die Kulturagentinnen und Kulturagenten zum vierten länderübergreifenden Fortbildungsmodul in Erfurt. Das Schwerpunktthema lautete „Schulkultur und Lernprozesse – wer lernt was, wie, wann, wo und zusammen mit wem?“. Neben Impulsreferaten und Projektvorstellungen beschäftigten sich die Kulturagentinnen und Kulturagenten theoretisch und praktisch mit der Frage „Wie geschieht Lernen?“, um Impulse und Hilfestellungen für ihre Arbeit zu erhalten.

Im Rahmen dieser Fortbildung hielt der Journalist Reinhard Kahl einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Der Vorteil verschieden zu sein – Bildung nach der Industriegesellschaft“. Darin zeichnete er die Umbruchphase der schulischen Bildung in den vergangenen Jahrzehnten nach und diskutierte Stichworte wie die „Individualisierung des Lernens“ und die Idee von Schule als „Lebensort“. Einen weiteren Vortrag hielt Prof. Dr. Peter Fauser, Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik und Schulentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Beiratsmitglied des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“. Er sprach über „Lernen als Kunst – Schule als Kultur. Impulse für die Qualitätsentwicklung“. Darin zeigte er die verschiedenen Stufen des Lernens auf und machte zugleich deutlich, welche Lernpotentiale in der ästhetischen Betrachtung von Schule liegen.

 

Zudem befassten sich die Kulturagentinnen und Kulturagenten mit anderen Modellprogrammen und -projekten im Feld kultureller Bildungsprogramme. Tom Braun, Leiter des Landesbüros Nordrhein-Westfalen, leitete beispielsweise einen Workshop zum Thema „Die Kunst der Schule oder Eine Schule der Kuns“? Kultur macht Schule – zur Lerngeschichte des Programms“. Christina Leuschner von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Christian Kammler informierten über das Programm „Kultur.Forscher! – Ästhetische Forschung in der Schule“. Saskia Helbig und Wanda Wieczorek gaben Einblicke in „ÜBER LEBENSKUNST.Schule – Lernen für nachhaltige Entwicklung“ und Sascha Willenbacher informierte über die Zusammenarbeit von Künstlerinnen und Künstlern und Lehrerinnen und Lehrern im Modellprojekt „Jump & Run – Schule als System“.

 

Wie die Zusammenarbeit zwischen einer Schule in einer Großwohnsiedlung am Stadtrand und einem international erfolgreichen Orchester konkret aussehen kann, das stellten Albert Schmitt, Geschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Beiratsmitglied des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“, Lisa Unterberg, Leitung des Zukunftslabors, der Musiker Stephan Schrader sowie der Schulleiter der Gesamtschule Bremen-Ost Franz Jentschke vor. Seit 2008 bilden die Schule und das Orchester im Bremer Stadtteil Osterholz-Tenever eine „Wohngemeinschaft“ und initiieren seitdem verschiedene Vermittlungsprojekte wie z.B. die Konzertabende „Melodie des Lebens“ und die jährlich stattfindende Stadtteiloper, mit der sie die Arbeit in der Schule auf den Stadtteil ausweiten. Im Hinblick auf das Schwerpunktthema der Akademie: „Wer lernt was, wie, wann, wo und zusammen mit wem?“ wurde die Zusammenarbeit der beiden ungleichen Partner vielperspektivisch beleuchtet und dargestellt, wie sich Schule und Kultureinrichtungen füreinander öffnen und gegenseitig befruchten können.

 

Die nächste Akademie findet vom 15. bis zum 19. April 2013 in Mannheim statt. Schwerpunkt wird dann das Thema „Kulturagenten in der Migrationsgesellschaft“ sein. Die übernächste Akademie im November 2013 wird sich mit dem Thema „Kooperationen“ beschäftigen. Im direkten Anschluss an diese Fortbildung veranstaltet das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ eine Zwischentagung, die den Austausch zwischen den 138 beteiligten Schulen, den Kulturagentinnen und Kulturagenten sowie Kultureinrichtungen anregen soll.

 

Nähere Informationen erhalten Sie in Kürze auf www.kulturagenten-programm.de