Qualifizierungs-veranstaltung der Berliner Kulturbeauftragten in der Neuköllner Oper

24. April 2012 | Berlin

Finanzmanagement, kreative Dokumentationen und die Kunst, gemeinsam eine Idee zu entwickeln: Das waren die wesentlichen Themen bei der 2. Qualifizierungsveranstaltung für die Berliner Kulturbeauftragten und Kulturagenten. Neben vielseitigen Praxistipps kam dabei auch die Kreativität nicht zu kurz.

Am 19.04.2012 trafen sich etwa 40 Berliner Kulturbeauftragte (Lehrer/innen) und Kulturagent/innen in der Neuköllner Oper, um im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ wichtige Anregungen für ihre Arbeit zu erhalten. Besonders hilfreich für die Praxis war der Workshop von Christine Florack und Katrin Fritsch aus dem Berliner Landesbüro (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung). Sie erläuterten, wie sich die sogenannten Kunstgeldprojekte finanziell bewirtschaften lassen.

Im Hinblick auf die Frage, wie die Inhalte und Aktivitäten der Schulen im Rahmen des Kulturagenten-Programms dokumentiert werden können, stellten Andrea Blaneck, ebenfalls von der DKJS, und der Kulturagent Carsten Cremer in einem weiteren Workshop unterschiedliche Dokumentationsformen und -inhalte wie Film, Broschüre, Flyer, Tagebuch, Collage und Fotoserie vor. Wann sollte welches Format genutzt werden? Die Workshop-Leiter stellten heraus, dass vorerst die Frage nach der Zielgruppe der Dokumentation beantwortet werden muss. Darüber hinaus sei es notwendig, eine individuelle Haltung zu den Dokumentationsstrategien zu entwickeln.


Das Thema des Workshops von Michael Hackenberger und Christel Schminder vom LISUM lautete „Partizipation und Teamentwicklung“. Sie diskutierten in ihrem Workshop mit den Lehrer/innen und Kulturagent/innen, inwiefern Kooperation und Partizipation an den beteiligten Kulturagenten-Schulen bereits gegenwärtig sind und wie diese genutzt werden können. Die Teilnehmer/innen erhielten dafür eine „Partitur“, ein Planungsinstrument, mit dem die Kulturprojekte an den Schulen künftig noch besser gelingen sollen. In die Partitur können die Kulturbeauftragten und -agenten eintragen, wer wann welche Aufgaben übernimmt. Wie bei einer Komposition sollen dann alle Solisten und Gruppen entsprechend der Partitur zusammenspielen.


Zum Abschluss der eintägigen Veranstaltung wurden drei Performances aufgeführt. Sie waren tagsüber in einer Kreativwerkstatt entstanden, die David Reuter – Kulturbeauftragter an der Hector-Peterson-Schule – geleitet hatte. Unter dem Motto „Von der (Un-)Möglichkeit, eine Idee gemeinsam zu entwickeln“ setzten sich die Teilnehmer/innen damit auseinander, welche Stärken und Ideen jeder einzelne in ein Projekt einbringt. Das Fazit: In der Gruppe lassen sich sehr gute Ideen entwickeln,  weil viele verschiedene Sichtweisen und Stärken zusammenkommen – zum Beispiel durch Methoden wie Assoziationsketten und Brainstorming. Die Teilnehmer/innen gingen nach der Ideenfindung noch einen Schritt weiter und entwickelten ausgehend von ihren Ideen künstlerische Projekte, die abschließend auf der großen Bühne gezeigt wurden.


Neben den Workshops hatten die Schulnetzwerke zudem Zeit für einen intensiven Austausch – damit wurde einem Wunsch Rechnung getragen, den die Teilnehmer/innen nach der 1. Qualifizierungsveranstaltung geäußert hatten. „Wir freuen uns, dass dieses Format so gut ankommt und dass die Beteiligten so viele praktische Anregungen mitnehmen  können“, so Manuela Kämmerer vom Landesbüro Berlin.


Kulturinstitutionen als Veranstaltungsorte in die Fortbildungsreihe der Berliner Kulturbeauftragten einzubeziehen, wird als ein wichtiger Baustein angesehen, um nachhaltige Kooperationen aufzubauen und den Lehrer/innen und Kulturagenten neue Perspektiven zu eröffnen. Ein großer Dank geht daher an Benjamin Stein von der Neuköllner Oper für sein Engagement.

 

Die nächste Qualifizierungsveranstaltung der Berliner Kulturagenten und Kulturbeauftragten findet im Rahmen des Berliner Landesnetzwerktreffens am 13.09.2012 statt.