Künstler zu Besuch
Modellprogramm an der Geschwister-Scholl-Schule begann
Ein Beitrag von Lena Knapp und Mirtan Teichmüller
Wenn Künstler zu Besuch in die Schule kommen und dann auch noch für kleine Workshops in der Klasse bleiben, sind das ganz besondere Schultage. Dann werden neue Horizonte erkundet und der Schulalltag auf den Kopf gestellt.
375 Schüler aller drei Schularten der Geschwister-Scholl-Schule kamen in den Wochen vor Weihnachten in diesen seltenen Genuss, denn im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“ hatten ihre Lehrkräfte 11 Künstler aus der Region in den Unterricht eingeladen. Zu Besuch kamen professionelle Maler und Performer, Tänzer und Musiker, Theatermacher und Textildesigner, Meister der Streetart und des Scherenschnitts.
Acht Stunden lang arbeiteten sie mit den jungen Teilnehmern sehr praktisch an neuen Ausdrucksformen altehrwürdiger und neuzeitlicher Künste. Dabei entstanden zum Beispiel dynamische Tanzchoreographien mit den Tänzern von Afrokonstanz und Dance4you, aber auch beglückende szenische Improvisationen, die der „Spielmacher“ Felix Strasser anregte. Wunderschöne Kleinodien aus Stoff, frei nach Schnittmustern von Harriett Bunten von den „Kunterbunten“ oder herrliche Scherenschnitte, angeregt von "Altmeisterin" Angela Holzer erfreuten das Auge.
Doch auch Befremden kann so eine Arbeit mit Künstlern, es geht dabei beileibe nicht nur um das reine Gefallen. Manche möchten mit ihrer Arbeit oder gar ihrem individuellen Lebensentwurf bewusst irritieren. Die mit Davor Ljubicic angefertigten Installationen oder die mit Antonio Zecca im Wald neben der Schule gestalteten LandArt-Skulpturen erschließen sich nicht auf einen Blick, erfordern das Einfühlen und Verlassen bekannter Blickrichtungen. Ganz besonders auch das Wandbild auf dem Schulhof zum Thema Musik und Emotionen. Ein Schüler wurde dafür als Model ausgewählt und als Schablonenportrait an die Wand gebracht. (Nähere Informationen zum Projekt hier.)
Sehr erfreulich ist, dass das Projekt abteilungsübergreifend Anklang findet und Werkrealschule, Realschule und Gymnasium gleichermaßen profitieren.
Die „Künstler zu Besuch“ wurden von den teilnehmenden Schülern mit offenen Armen empfangen und von den einladenden Lehrkräften als spannend, bereichernd, genial, anregend, inspirierend, wertvoll, verjüngend empfunden. Man will mehr „Künstler zu Besuch“ und sie werden (wieder-)kommen.