Eine ganze Schulgemeinschaft verschreibt sich der Kunst und Konstruktion und dem Schöpferischen, ausgehend von dem Universalisten der Renaissance: Leonardo da Vinci. Inspiriert vom "Allroundertum" des Namensgebers der schulübergreifenden Projektwoche widmet sich die Schülerschaft in einer Vielzahl an künstlerischen Workshops gemeinsam mit Profis dem facettenreichen Wissensdurst, dem Konstruieren und Neuschöpfen, der freien Kunst, dem Erfinden, der musischen Gewandtheit und Liebe zum Detail - sei es nun in Malerei, Harmonik, Ingenieurskunst, Anatomie, Baukunst und/oder Handwerk.
Es ist für jeden Einzelnen spannendes Neuland als kreatives Lern- und Betätigungsfeld eroberbar – so viel ist sicher.
Gemeinsam mit elf Künstlern unterschiedlicher Sparten – Malerei, Schauspiel, Literatur, Musik, Möbeldesign, Fotografie, Instrumentenbau, Bionik, Design, Großfigurenbau/Roboterkonstruktion, Flugobjektebau, Bildhauerei und Zeichnen etc.- können alle 200 Schüler der Werkrealschule gemeinsam in einer Projektwoche aus 10 professionell begleiteten künstlerischen Angeboten ihren Wunschworkshop wählen und sich innerhalb des Kunstangebots frei gestalterisch betätigen und ihre schöpferischen Seiten und ihren Ideenreichtum entwickeln und entfalten.
Die Werkrealschule Bildungszentrum Seefälle hat gebrummt wie ein Bienenstock vor Aktivität – alle waren involviert; alle Schüler der Ganztagesschule, das gesamte Lehrerkollegium und natürlich die Künstler, die die unterschiedlichen Workshops leiteten.
Was war los? Ein Hämmern, ein Sich-Ausbreiten, ein Tönen, ein Schrauben, ein Inszenieren, ein Überall-neugierig-auch-mal-kurz-schauen-wollen, ein Lachen und konzentriertes Schaffen. Die Tage waren auf einmal viel zu kurz, auf jeden Fall sehr intensiv und kreativ.
Es sind lebensgroße Roboter und Figuren entstanden z.T. mit durchgestalteten Phantasieattributen und über Ziehseile beweglich; es wurden flugfähige überdruckgesteuerte Raketen, Heißluftballons und Flieger konstruiert; nach bionischen Prinzipien wurden nach individuellen Vorstellungen mit einfachen Materialien schicke Möbel und Lampen gebaut; ein Mensch wurde zeichnerisch in Scheiben zerlegt -dabei Leonardos berühmte Proportionsschemata angewandt- so entstanden Organsysteme, Blutkreislauf, Knochen, Skelett und Haut überlebensgroß auf Transparentpapier gezeichnet/gemalt als Lichtskulptur-Inszenierung im Raum; ein Drama zum Raub des Gemäldes der Mona Lisa wurde szenisch und textlich von den Schülerinnen und Schülern entwickelt und schließlich am Präsentationstag mehrfach aufgeführt; es wurden Blasinstrumente (Krummhörner und Flöten) sowie Trommeln mit Ziegenfellbespannung von eigener Hand gebaut und perkussiv/konzertant bespielt; Comics und Selbstportraits unterschiedlichster Technik sind im Reflexionsraum entstanden; Experimentelle Fotografie mit Profidigitalkameras inklusive künstlerischer Bildbearbeitungen förderte unterschiedliche Kompositions- und Inszenierungstalente zutage, Fotokunst fand wirklich statt; aus instabilen Materialien (z.B. einfachem Din A4 Papier) wurden Türme und Brücken, Schaukeln und Flechtsessel konstruiert; lebendige Tiere wurden beobachtet, gezeichnet, getont und lebensgroß mit Dachlatten konstruiert und skulptural inszeniert – man konnte eine Woche lang klassenübergreifend im eigenen Tun, Visionieren und Experimentieren versinken.
Besucher, Eltern, Presse und Schüler anderer Schulen konnten sich an einem auf die Projektwoche folgenden Präsentationstag ein Bild von der extrem reiche Palette an Früchten und Produktionen der Woche, die eine ganze Schulgemeinschaft zum kreativen Schwingen gebracht hat, machen.
Fazit: „Von dieser Woche können wir zehren, denn wir sind über uns hinausgewachsen“ „Ist das hier ein Chaos - so schöpferisch!“
Dieses Projekt wurde noch initiiert von der Kulturagentin Stefanie Seiz-Kupferer.