Wie sieht der Alltag einer Wasserschutzpolizistin aus? Welche Kulturgeschichten verbergen sich in der Arminius-Markthalle? Wo funktioniert die Stadt als Laufsteg? Welche Bilder finden sich hinter den Mauern des Strafvollzugs? Und wie verbringt ein Wohnungsloser seinen Alltag im Ottopark?
Schüler*innen der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule haben in einem Projekt des Kunst/-Deutsch-Profils des 12. Jahrgangs, begleitet von der Fotografin Victoria Tomaschko, Menschen dieses Stadtteils porträtiert. Sie haben sich der Herausforderung gestellt, fremde Personen anzusprechen und sich ihnen mit der Kamera zu nähern. Sie sind in fremde Lebens- und Arbeitswelten eingetaucht und haben die vertraute Umgebung der Schule aus völlig neuen Perspektiven kennengelernt. Entstanden sind Fotoserien und Reportagen, die ein ebenso vielfältiges Bild des Stadtteils wie auch ihrer Urheber*innen zeichnen. Die Ergebnisse wurden in einer mit den Schüler*innen gestalteten Fotobroschüre veröffentlicht und bei einer Ausstellung in der Schulgalerie gezeigt.
Die Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachbarschaft der Schule mit ihrem Aufeinandertreffen vielfältiger Lebenswelten und Ausdrucksformen verstärkt als außerschulischen Lernort und Resonanzfeld zu aktivieren. Das urbane Lebensumfeld der Schüler*innen wird so zum künstlerischen Ausgangspunkt für eigene Geschichten und Forschungsfragen. Die Schüler*innen können ihr städtisches Lebensumfeld aus neuen Blickwinkeln erfahren und sich aktiv dazu positionieren.
Fächerverbindendes und transdisziplinäres Arbeiten wird an der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule u.a. in der neuen Leistungskurskombination Kunst-Deutsch als Profilkurs erprobt. Professionelle Akteur*innen aus fachnahen Berufsbereichen geben dabei Impulse und Anregungen.
Künstlerin: Victoria Tomaschko
Kulturbeauftragte: Janna Rakowski, Pia Flores
Kulturagentin: Annika Niemann