Warum eigentlich Ton, Steine, Scherben?
Mit Beton, Gips, Latex, Holz und Plastik erarbeiteten Schülerinnen und Schüler bereits in dem vorangegangenen Projekt „Ein Teil-Haben“ Ensembles für den Hof. Die Auseinandersetzungen mit den Materialien Erde, Stein, Ton, Stoff, Zelluloid und Papier schlossen sich in den Folgeprojekten aus dem vielgliedrigen Kunstgeldprojekt Ton, Steine, Scherben direkt an.
So produzierten Schülerinnen und Schüler mit Bildhauerinnen und Bildhauern Schulhofsteine und eine Hofkeramik in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule Pankow JuKS sowie den Bildhauerwerkstätten des bbk Berlin.
Parallel gab es die schulweite Ausschreibung Wanted, in der das Kollegium und die Schülerschaft künstlerische Anliegen in Form von Team-Teaching mit externen Künstlerinnen und Künstlern durchführten. Der Schulgarten konnte auf den Weg gebracht, mit dem Arsenal ein echter 35mm Film produziert, das kleine Schwarze von Coco Chanel ergründet, Bücher selbst gebunden und in einer Schreibwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Maxim-Gorki-Theater zu der asiatischen Sage Dede Korkut Szenen präsentiert werden.
In dem Wahlpflichtunterricht Experiment Kulturelle Bildung – entwickelten Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit und in den Kunst-Werken KW Institute for Contemporary Art e.V. Methoden der Vermittlung und setzten so Impulse zu transformativen und vor allem aber performativen Prozessen in Schule und Museum.
Die Durchführung der regulären Kunstunterrichtsstunden aller Jahrgänge wurde von Studierenden der fußläufig gelegenen Kunsthochschule Berlin Weißensee in einer experimentellen Anordnung erprobt.
Diese sehr heterogene Projektlandschaft wurde von uns choreografiert und betreut, einen Austausch über gestalterische und künstlerische Anliegen im Hinblick auf die Beteiligung aller Schülerinnen und Schüler ermöglichend. Ein verbindendes Moment lag in dem gemeinsamen Ausgangpunkt des Stofflichen, Sinnlichen und Haptischen im Bezug zu Räumen. Die vorliegende Publikation dokumentiert und beleuchtet in diesem Spektrum von Herangehensweisen nun eine Auswahl dieser weiteren Projekte.
Die Ergebnisse aus Ein Teil-Haben werden erweitert
Eine Bushaltestelle steht auf dem Hof, bearbeitete Steine ringsum, dahinter der sorgsam umzäunte gepflegte Schulgarten und rechts davon zwei Betonteile. Zu allen Gelegenheiten – von der Hofpause bis zum Sommerfest – sind diese Bauten, Objekte, Haufen und Plätze zentrale Anlaufstellen: für die kurze Rast zwischendurch, für das kleine Gespräch, um sich im Schatten ein bisschen abzukühlen oder im Regen unterzustellen, um heimlich SMS zu checken, für wichtige Lagebesprechungen oder auch, um einfach nur schwere Taschen abzustellen.
Objekte, wie der bushalteähnliche Unterstand und die Betonskulpturen sowie Plätze, wie der Schulgarten, in dem Projekt Ein Teil-Haben auf den Weg gebracht, wurden in das schulalltägliche Handlungsvokabular eingemeindet. Die Schülerinnen und Schüler bereicherten den Hof als Kommunikationsort und Erholungsraum mit neuen Facetten. Hier schließen sich nun zwei der Unterprojekte aus Ton, Steine, Scherben an und erweitern diese Möglichkeiten um Sitzsteine und Keramiken.
Ton, Steine, Scherben
Herausgeberin: Heinz-Brandt-Schule
Konzept und Organisation: Mona Jas und Alexandra Kersten
Katalog-Redaktion: Mona Jas
Lektorat: Alexandra Kersten
Texte: wenn nicht anders angegeben Mona Jas
Gestaltung und Layout: Kristina Huber
Die vorliegende Broschüre ist ein Projekt im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ und in der Kooperation mit der Kunsthochschule Berlin-Weißensee entstanden.