160 Akteure, 3 Orte, Künste-cross-over
Die Glocke schrillt, die Türen der Stadtteilschule Bahrenfeld fallen ins Schloss und damit befinden sich die Zuschauer in der Falle: Die Schule ist übernommen von rebellierenden Schülerbanden, die unter der Flagge „Räuber 2.0“ zum theatralen Angriff blasen. Durch Szenen, Installationen und Kompositionen in Aula, Schulhof und Pausenhalle begehren sie auf und eignen sich den Raum Schule neu an. Dabei stellen sie sich die Fragen: Was wird uns eigentlich geraubt und wie können wir uns das jetzt wieder holen? Wie sieht die Schule aus, wenn wir sie gestalten? Welche Räume in der Stadt gibt es für uns? Und was bedeutet Freiheit für mich und Andere?
Das klassische Schiller-Motiv des jungen Karl Mohr, der durch eine gemeine Intrige an den Rand der Gesellschaft gerät und den Weg zurück nicht mehr findet, diente der Stadtteilschule Bahrenfeld als Jahresthema und somit als Ausgangspunkt, um sich mit dem Freiheitsbegriff, Eigentumsfragen, Recht und Gerechtigkeit und Ausgrenzung zu beschäftigen.
Durch externe Künstlerinnen und Künstler wurden die Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer bei der künstlerischen Arbeit unterstützt und mit dem Tuschpartner LICHTHOF-Theater ein Konzept entwickelt, das die verschiedenartigen Ergebnisse in eine gemeinsame Performance einbindet. Dabei sollen musikalische, szenische, literarische und bildnerische Ergebnisse gleichermaßen wertschätzend präsentiert, neben und miteinander in einer Inszenierung dargestellt werden. Entstanden sind viele mutige Projekte, die die Schülerinnen und Schüler und ihren Blick auf Schule, Stadtraum und Gesellschaft zum Thema einer künstlerischen Aneignung machen.
Im Rahmen des Kulturagenten- und des TuSch-Programms werden die künstlerischen Ergebnisse des letzten Jahres als Bühnen- und Kunstevent präsentiert. Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Genres haben quer durch die Jahrgänge und über Fächerzugehörigkeiten hinweg mit den Schülerinnen und Schülern geforscht und gestaltet und nun wird in Ausstellung und Inszenierung gezeigt, was uns am Herzen liegt.
Konzept & Regie: Christopher Weiß, Kai Fischer (Performancekollektiv: „die AZUBIS“)
Koordination und Ausstellungskonzeption: Kulturgruppe der Schule
Bühnenbild: Kunstkurs Jg. 12, Anne Jacobs, Gesine Lenz (LICHTHOF-Theater)
Licht und Ton: Sönke C. Herm (LICHTHOF-Theater)