PM: Halbzeit: Zwei Jahre „Kulturagenten für kreative Schulen“ in Nordrhein-Westfalen – 179 künstlerische Projekte – rund 1 Million Euro Förderung

11. September 2013

Schule kreativ gestalten! Mit diesem Ziel haben sich 2011 in Nordrhein-Westfalen 30 Ganztagsschulen auf den Weg gemacht, um Kunst und Kultur nachhaltig im Schulalltag von Kindern und Jugendlichen zu verankern. Seither entwickeln Kulturagentinnen und Kulturagenten, Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Kulturpartner im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ gemeinsam neue Modelle kultureller Schulprofile und bauen nachhaltige Kooperationen mit Kulturinstitutionen auf. Davon haben in den letzten zwei Jahren bis zu 22.000 Schülerinnen und Schüler profitiert.

Dazu erklärt die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Kulturelle Bildung hat in der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik einen hohen Stellenwert. Schule ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen mit Kunst und Kultur in Berührung kommen können. Das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist ein vorbildlicher Beitrag zu einer kulturellen Schulentwicklung. Die Halbzeitbilanz belegt: Schulen und ihre kulturellen Partner sind auf einem kreativen Weg, gemeinsam kulturelle Schulprofile im Sinne ganzheitlicher Bildung zu entwickeln. Durch die Beschäftigung mit Kunst und Kultur erwerben Kinder und Jugendliche wichtige Kompetenzen, die sie in ihren gesamten Persönlichkeit stärken und zur aktiven Teilhabe an unserer Gesellschaft befähigen.“

Seit dem Schuljahr 2011/12 arbeiten zehn Kulturagentinnen an 30 Schulen in Nordrhein-Westfalen, um gemeinsam mit den Schulen kulturelle Bildungsangebote in den Schulen nachhaltig zu gestalten und langfristige Kooperationen mit Kultureinrichtungen vor Ort aufzubauen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Schulen 179 künstlerische Projekte beantragt, die mit insgesamt rund einer Million Euro gefördert wurden. Ausgehend von den Projekten entwickelten die Schulen gemeinsam mit ihrer Kulturagentin einen sogenannten Kulturfahrplan, der die bereits bestehenden und zukünftigen Strukturen für kulturelle Bildung in der Schule sichtbar macht. Darin werden Meilensteine auf dem Weg zur „kreativen Schule“ formuliert sowie Projekte und Kooperationen mit Kultureinrichtungen dokumentiert.

„Kinder und Jugendliche brauchen kreative Kompetenzen und Experimentierfelder, um starke Persönlichkeiten zu werden,“ so Dr. Gerd Taube, Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), dem Kooperationspartner des Modellprogramms in NRW. Taube betont: „Umso wichtiger ist es, dass Schulen und außerschulische Kulturpartner nachhaltige Kooperationen aufbauen, um gemeinsam eine neue Lernkultur für Jugendliche und Kinder zu entwickeln. Die Erfahrungen zeigen, dass Schulen mit einem kulturellen Profil nachhaltiger und wirkungsvoller das Bildungspotenzial junger Menschen unterstützen und besser mit Kultureinrichtungen zusammenarbeiten. Deshalb engagiert sich die BKJ als Kooperationspartner des Modellprogramms für mehr kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen.“

Das von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierte und geförderte Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist zum Schuljahr 2011/2012 in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den beteiligten Schulen Räume für die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu öffnen, Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Vermittlung kultureller Bildung in Schulen zu formulieren und Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen, die auch nach Ende der Programmlaufzeit in den Schulen Bestand haben.

Bereits jetzt haben die Schulen mit zahlreichen Kultureinrichtungen und Künstlern zusammengearbeitet, u.a. den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, dem Theater Oberhausen, dem Ballettzentrum Westphalen, dem Museum Ostwall im Dortmunder U, dem Kunstmuseum Pablo Picasso Münster oder dem Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen. Gemeinsam wurden Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken, Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben.

Im November trifft sich das Kulturagentenschulnetzwerk aller beteiligten 138 Schulen in Dortmund. Bei der Arbeitstagung tauschen sich Schulen und beteiligte Akteure des Programms über das Thema „Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern“ aus.