PM: Halbzeit: Zwei Jahre „Kulturagenten für kreative Schulen“ in Berlin – 162 künstlerische Projekte – über 1,2 Millionen Euro Förderung

11. September 2013

Eine moderne Stadtteiloper entwickeln, eine eigene Ausstellung kuratieren, ein künstlerisches Forschungslabor bauen oder die eigene Schulordnung verfilmen: Dies und vieles mehr haben bis zu 20.000 Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ u.a. in den Sparten Musik, Theater, Film, Tanz, Literatur und Bildende Kunst erprobt und umgesetzt. Nun ist Halbzeit.

Seit dem Schuljahr 2011/12 arbeiten zehn Kulturagentinnen und Kulturagenten an 30 Schulen in Berlin, um gemeinsam mit den beteiligten Schulen und Kultureinrichtungen vor Ort kulturelle Bildungsangebote in den Schulen zu verankern. In den vergangenen zwei Jahren haben die Schulen 162 künstlerische Projekte beantragt, die mit über 1,2 Millionen Euro gefördert wurden. Ausgehend von den Projekten entwickelten die Schulen gemeinsam mit den Kulturagenten einen sogenannten Kulturfahrplan, in dem Meilensteine auf dem Weg zur „kreativen Schule“ formuliert sowie Projekte und Kooperationen mit Kultureinrichtungen dokumentiert werden.

Dazu Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Dank der Kulturagenten und -agentinnen sind dauerhafte Netzwerke zwischen Schulen und Kultureinrichtungen und Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern entstanden, die auf gegenseitigem Vertrauen und Anerkennung der Profession und der Expertenschaft der jeweils anderen beruhen. Sie sind die Grundlage dafür, dass den Schülerinnen und Schülern der Zugang zur Kunst und Kultur in einer Weise eröffnet wird, die ihre Kreativität, ihre Neugier, ihren Gestaltungswillen fördert und unterstützt. Für die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ist dies ein wichtiger Baustein, denn durch den Bezug zu den Künsten werden Ausdrucks- und Verständigungsmöglichkeiten eröffnet, die in besonderer Weise zur emotionalen und sozialen Entwicklung der Heranwachsenden beitragen. Eine Gesellschaft, die die kulturelle Bildung der Heranwachsenden stärkt, schafft zugleich wichtige Grundlagen ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit. Hierbei ist sie auf eine kooperative Bildungs- und Jugendpolitik angewiesen.“

 

Das von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierte und geförderte Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist zum Schuljahr 2011/2012 in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den Schulen Räume für die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu öffnen, Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Vermittlung kultureller Bildung in Schulen zu entwickeln und langfristige Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen, die auch nach Ende der Programmlaufzeit in den Schulen Bestand haben.

Bereits jetzt haben die Schulen mit zahlreichen Berliner Kultureinrichtungen und Künstlern zusammengearbeitet, u.a. mit dem Bode-Museum, dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, dem Deutschen Theater, TanzZeit, der Tanztangente, dem Bauhaus-Archiv, dem KW Institute for Contemporary Art, der Kunsthochschule Weißensee, dem Haus der Kulturen der Welt und der Deutschen Oper. Auch mit Künstlern wie Folke Köbberling, Eva Hertzsch & Adam Page, dem Künstlerkollektiv innerfields oder dem Choreografen Gregory Le Blanc haben die Schulen zahlreiche Projekte konzipiert und umgesetzt. Gemeinsam wurden Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben.

Im November treffen sich die Vertreter aller 138 Kulturagenten-Schulen aus den fünf Bundesländern in Dortmund. Bei der Arbeitstagung tauschen sie sich gemeinsam mit den beteiligten Kulturpartnern über das Thema „Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern“ aus.