PM: Halbzeit: Zwei Jahre „Kulturagenten für kreative Schulen“ in Thüringen – 163 künstlerische Projekte – rund 900.000 Euro Förderung

11. September 2013
Eine eigene Ausstellung kuratieren, den öffentlichen Raum mit selbstgebauten Skulpturen und Bildern gestalten, eigene Tanzchoreografien entwickeln und öffentlich aufführen, eine Woche lang die Schule zu einem künstlerischen Forschercamp verwandeln oder die „Lange Nacht der Museen“ in Erfurt mitgestalten: Das und vieles mehr haben bis zu 7.600 Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ u.a. in den Sparten Musik, Theater, Film, Tanz, Literatur und Bildende Kunst erprobt und umgesetzt. Nun ist Halbzeit.

Seit dem Schuljahr 2011/12 arbeiten zehn Kulturagentinnen und Kulturagenten an 30 Schulen in Thüringen, um gemeinsam mit den Schulen kulturelle Bildungsangebote in den Schulen zu verankern und langfristige Kooperationen mit Kultureinrichtungen vor Ort aufzubauen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Schulen 163 künstlerische Projekte beantragt, die mit rund 900.000 Euro gefördert wurden. Ausgehend von den Projekten entwickelten die Schulen gemeinsam mit ihrem Kulturagenten einen sogenannten Kulturfahrplan, der die bereits bestehenden und zukünftigen Strukturen für kulturelle Bildung in der Schule sichtbar macht. Darin werden Meilensteine auf dem Weg zur „kreativen Schule“ formuliert sowie Projekte und Kooperationen mit Kultureinrichtungen dokumentiert.

Nach den Worten von Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie leisten Kulturagenten einen wichtigen Beitrag für eine lebendige Schullandschaft: „Offene und abwechslungsreiche Angebote sind eine Bereicherung für jede Schule. Mit ihren vielfältigen kulturellen Projekten tragen die Kulturagenten dazu bei, unsere Schullandschaft noch lebendiger zu machen. Kooperationen mit Theatern, Museen, Kulturvereinen und Künstlern vor Ort bestärken die Schülerinnen und Schüler darin, sich selbst auszuprobieren und kulturell zu betätigen. Damit wird die Begeisterung für Kunst und Kultur geweckt und die kulturelle Bildung gefördert.“

 

Das von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierte und geförderte Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist zum Schuljahr 2011/2012 in fünf Bundesländern mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den beteiligten Schulen Räume für die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu öffnen, Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Vermittlung kultureller Bildung in Schulen zu formulieren und Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen, die auch nach Ende der Programmlaufzeit in den Schulen Bestand haben.

Bereits jetzt haben die Schulen mit zahlreichen Thüringer Kultureinrichtungen und Künstlern zusammengearbeitet, u.a. mit der Klassik Stiftung Weimar, der Stadtbibliothek Rudolstadt, dem Theater Nordhausen, dem Kunsthaus Erfurt, dem Theater Erfurt oder dem Kunsthof Friedrichsrode. Gemeinsam wurden Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch im Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben.

Im November trifft sich das Kulturagentenschulnetzwerk aller beteiligten 138 Schulen in Dortmund. Bei der Arbeitstagung tauschen sich Schulen und beteiligte Akteure des Programms über das Thema „Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern“ aus.