PM: Halbzeit: Zwei Jahre „Kulturagenten für kreative Schulen“ – bundesweit 764 künstlerische Projekte – rund 4,7 Millionen Euro Förderung

11. September 2013
Neue Musik komponieren, eigene Ausstellungen kuratieren, eine moderne „Stadtteiloper” entwickeln, ein künstlerisches Freilandlabor bauen, sich mit selbstgeschriebenen Texten in einem Poetry Slam Battle behaupten, den öffentlichen Raum mit eigenen Skulpturen oder Bildern gestalten oder eine Woche lang die Schule zu einem künstlerischen Forschercamp verwandeln: Das und vieles mehr haben bis zu 84.000 Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ u.a. in den Sparten Musik, Theater, Film, Tanz, Literatur und Bildende Kunst erprobt und umgesetzt.

Sybille Linke, Programmleitende Geschäftsführerin des Programmträgers Forum K&B GmbH, erklärte: „Zwei Jahre Modellprogramm bedeuten, an jeweils 138 Schulen Freiräume für die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu schaffen, modellhaft zu erproben und systematisch zu verstetigen. Die Kulturagentinnen und Kulturagenten und die Schulen arbeiten gemeinsam an dem Ziel, neue Lernformen und neue Lernorte in ihrem Umfeld zu erschließen und Partnerschaften mit Kultur- und Bildungseinrichtungen einzugehen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass dabei vielfältiges Erfahrungswissen entsteht, das später auch anderen Schulen zur Verfügung stehen wird. Dieses Erfahrungswissen wird bereits bei unserer Arbeitstagung im November in Dortmund geteilt, bei der sich die am Programm beteiligten Akteure zum Thema „Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern“ austauschen werden. Ich freue mich auf zwei weitere spannende Kulturagentenjahre, in denen Kinder und Jugendliche in kreativen Schulen mit, in und durch die Künste lernen und gestalten.“

In dem von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierten und geförderten Modellprogramm arbeiten seit dem Schuljahr 2011/12 46 Kulturagentinnen und Kulturagenten an 138 Schulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, um gemeinsam mit den beteiligten Schulen kulturelle Bildungsangebote in den Schulen zu verankern und langfristige Kooperationen mit Kultureinrichtungen aufzubauen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Schulen 764 künstlerische Projekte beantragt, die mit rund 4,7 Millionen Euro gefördert wurden. Begleitet wurden diese Projekte bundesweit von über 2.000 Presseberichten. Ausgehend von den künstlerischen Projekten entwickelten die Schulen bis Dezember 2012 gemeinsam mit ihrem Kulturagenten bzw. ihrer Kulturagentin einen sogenannten Kulturfahrplan, der die bereits bestehenden und zukünftigen Strukturen für kulturelle Bildung in der Schule sichtbar macht. Darin werden Meilensteine auf dem Weg zur „kreativen Schule“ formuliert sowie Projekte und Kooperationen mit Kultureinrichtungen dokumentiert.

 

Das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist zum Schuljahr 2011/2012 mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den beteiligten Schulen Räume für die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu öffnen, Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Vermittlung kultureller Bildung in Schulen zu formulieren und Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen, die auch nach Ende der Programmlaufzeit in den Schulen Bestand haben.

Bereits jetzt haben die Schulen mit zahlreichen Kultureinrichtungen und Künstlern zusammengearbeitet, u.a. mit den Deichtorhallen Hamburg, Kampnagel, dem Theater Baden-Baden, der Popakademie Mannheim, dem Bode-Museum Berlin, dem Deutschen Theater Berlin, dem Theater Nordhausen, dem Kunsthaus Erfurt, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen oder dem Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen. Gemeinsam wurden Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken, Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben.